Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich am Mittwoch mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda getroffen. Dabei wurde er mit einem Orden ausgezeichnet, weil er die Beziehungen der beiden Länder vertieft hätte.
Der Weiße Adler ist die höchste Auszeichnung Polens. Selenskyj erhalte ihn für seine Verdienste um die Vertiefung der polnisch-ukrainischen Beziehungen, seinen Einsatz für die Sicherheit sowie für die Verteidigung der Menschenrechte, sagte Duda. Selenskyj besuchte Warschau gemeinsam mit seiner Frau Olena. Auch Polens First Lady Agata Kornhauser-Duda war bei dem Treffen dabei.
Dank für „geöffnete Türen“
Gesprochen wurde unter anderem über die Grenzen Polens und Waffenlieferungen für die Ukraine. Sein Besuch sei der Anfang dafür, dass es in Zukunft keine Grenzen mehr zwischen den Nachbarländern geben werde, sagte Selenskyj. „Keinerlei Grenzen in politischer, wirtschaftlicher und - besonders wichtig - in historischer Hinsicht“, betonte der 45-Jährige im Hinblick auf die schwierige ukrainisch-polnische Vergangenheit.
Duda sagte seinerseits, dass dem ukrainischen Militär „im Verlauf der vergangenen Monate“ vier Kampfjets überlassen worden seien. Sechs MiG-29-Kampfjets würden noch für die Übergabe vorbereitet. Zusätzlich zu Polen hat auch die slowakische Regierung vier solcher Jets abgegeben.
Die beiden Staatschefs werden am Abend im Warschauer Königsschluss mit Geflüchteten zusammenkommen und dort Reden halten. Die polnische Regierung ist einer der stärksten Unterstützer der benachbarten Ukraine. So hat das Land seit Kriegsbeginn etwa 1,6 Millionen Menschen aufgenommen und damit so viel wie kein anderes Land der Welt. Für diese Unterstützung sind vor allem Bürgerinitiativen und Privatpersonen zuständig. Selenskyj hielt bei seinem Besuch nun fest, dass sich die Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen „wie zu Hause fühlen“ könnten. Sie seien nicht nur Gäste.
Das EU- und NATO-Land Polen setzt sich zudem immer wieder für westliche Militärhilfe ein und ist eine Art logistische Drehscheibe. Bei der Frage der Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 setzte die polnische Regierung die deutsche lange unter Druck. Diese willigte schließlich ein.
Dritte Auslandsreise seit Kriegsbeginn
Für Wolodymyr Selenskyj ist es die dritte Auslandsreise seit Kriegsbeginn. Die erste Reise hatte ihn im Dezember 2022 nach Polen und in die USA geführt, die zweite im Februar 2023 nach London, Brüssel und Paris. Im Nachbarland wird er sich nun unter anderem mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und Ministerpräsident Mateusz Morawiecki treffen.
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