Einem deutschen Einbrecher, der während der Tat im Innviertel erwischt worden war, konnten nun 64 weitere Einbrüche nachgewiesen werden. Der Mann hatte es vor allem auf Häuser und Wohnungen von Verstorbenen abgesehen.
Der 41-jährige Deutsche ging bei der Wahl der österreichischen Tatörtlichkeiten nach einem perfiden Muster vor. Er recherchierte vorerst anhand online geschalteter Traueranzeigen, ob es bei den Verstorbenen Hinterbliebene gibt, die das Haus weiter bewohnten. Danach brach er noch während des Begräbnisses bzw. bis zu drei Monate später dort ein. Der Mann war schließlich am 3. November in Aurolzmünster bei einem Einbruch in ein Wohnhaus auf frischer Tat erwischt worden.
Enormer Schaden
Nach umfangreichen Ermittlungen durch Kriminalisten des Bezirkspolizeikommandos Ried und des Landeskriminalamtes Oberösterreich konnten dem Beschuldigten nun insgesamt 64 Einbruchsdiebstähle nachgewiesen werden, die er seit Mai 2015 in Oberösterreich - vorwiegend in den Bezirken Ried, Braunau und Schärding - begangen haben soll. Dabei entstand ein Gesamtschaden in sechsstelliger Höhe, wobei Diebesgut in fünfstelliger Höhe wieder an die rechtmäßigen Besitzer übergeben werden konnte.
Hundert Schusswaffen
In der Wohnung des Beschuldigten in Deutschland vollzogen die österreichischen Ermittler gemeinsam mit den deutschen Beamten eine Hausdurchsuchung. Dort konnten Unmengen an Diebesgut sichergestellt werden, das sowohl österreichischen als auch deutschen Tatorten zugeordnet werden konnte. Konkret handelte es sich dabei um Hunderte Schusswaffen, Messer, Dolche, diverse Artikel aus beiden Weltkriegen (Uniformen, Abzeichen, etc.), Gold- und Silberschmuck, Goldmünzen und Zahnersätzen mit Goldfüllungen.
Der Beschuldigte befindet sich seit 24. November 2022 in Untersuchungshaft. Er wurde der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis angezeigt. Bei seinen Einvernahmen zeigte sich der Mann teilgeständig.
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