Risiko Frühjahrsputz

Viel zu gefährlich – und nichts für Männer

Kärnten
06.04.2023 06:00

Es ist Frühjahr und in unseren Haushalten erwacht die Lust am Putzen. Eine gefährliche Zeit, denn bei Hausarbeiten verletzen sich mehr Menschen als bei irgendeiner anderen Tätigkeit. 

Autofahren. Freiklettern oder Mountainbiken mag ja gefährlich sein, aber die unangefochtene Nummer Eins in der Unfallstatistik ist und bleibt die Arbeit im Haushalt, in dem unzähligen Gefahren lauern. Immer öfter auch auf Männer.

Arbeit im Haushalt ist und bleibt gefährlich. Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, die Unfälle in allen Lebensbereichen dokumentieren, warnen alljährlich, geben Tipps - und resignieren langsam. Die Tendenz bleibt steigend. Haushaltsunfälle verteidigen ihre Position vor Verkehrs und Freizeitunfällen.

Gebrochene Knochen im Haushalt
Besonders in den Putzmonaten März und April landen täglich 60 Menschen mit teils erheblichen Verletzungen bis hin zu Knochenbrüchen im Krankenhaus. Im vergangenen Jahr waren es in dieser Zeit 24.000 Opfer, in Kärnten1600.

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Man glaubt nicht, auf was die Leute alles draufsteigen um es als Leiter zu benützen

Dr. Johanna Trauner-Karner, Kuratorium für Verkehrssicherheit


Die Gründe sind immer gleich: Führend mit 61 Prozent sind Stürze von einer Leiter, oder was man als Ersatz dafür hernimmt: Drehstühle, übereinander geschlichtete Möbeln und ähnliches. Weitere Ursachen sind Klettern auf Fensterbretter, Stürze über Staubgsaugerkabel oder gleich über den Staubsauger, Teppichkanten, Verletzungen durch herabfallende Gegenstände oder an spitzen Gegenständen so wie das Ausrutchen auf nassen Böden. Ja sogar Zusammenstöße mt Mitbewohnern kommen vor.

Der Sturz von der Leiter ist im Haushalt die häufigste Unfallursache. (Bild: KRONEN ZEITUNG)
Der Sturz von der Leiter ist im Haushalt die häufigste Unfallursache.

„Der Leichtsinn bleibt, man unterschätzt die Gefahr immer“, seufzt Johanna Trauner-Karner vom Kuratorium. Sie rät: Keine Hektik, gute Planung, nicht zu viel nebenher tun, Pausen einlegen, Stolperfallen beseitigen.

Sorge um die Männer
Die beste Vorsorge wäre, gar nicht zu putzen, was nur vier Prozent der Frauen eingestehen, sich aber immerhin 24 Prozent der Männer zu Herzen nehmen. Dennoch ist der Anteil der verletzten Männer schon besorgniserregend hoch; er stieg in den vergangenen fünf Jahren von 18 auf 26 Prozent.

Bei der Gartenarbeit verunglücken mehr Männer als Frauen (Bild: Christian Forcher)
Bei der Gartenarbeit verunglücken mehr Männer als Frauen

Das Geschlechter-Verhältnis dreht sich dann aber wieder, wenn sich die Arbeit in die Gärten verlagert, wo sich rund 1000 Kärntner im Jahr verletzen. Von Bäumen zu fallen, sich mit Rasenmähern oder Heckenscheren weh zu tun, ist doch noch eher Männersache. 

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