Vizemeister SK Sturm Graz ist in einem hochklassigen ÖFB-Cup-Schlager gegen den LASK ins Finale eingezogen! Dank eines Traumtors von Tomi Horvat (68.) setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer am Donnerstag gegen die Linzer mit 1:0 (0:0) durch und darf damit weiter vom ersten Cup-Triumph seit 2018 träumen.
Im großen Final-Schlager am 30. April in Klagenfurt wartet nun Rapid. Die Hütteldorfer waren am Mittwoch mit einem 2:1 gegen Ried ins Endspiel eingezogen. Für die Grazer ist es die erste Final-Teilnahme seit fünf Jahren, damals wurde Salzburg in der Verlängerung bezwungen. Die Linzer um Coach Dietmar Kühbauer müssen hingegen weiter seit 1965 auf den Cup-Titel warten.
Der Anpfiff musste wie schon am vergangenen Sonntag im Liga-Schlager gegen Rapid wegen eines medizinischen Notfalls um eine halbe Stunde verschoben werden. Ein weiblicher Sturm-Fan hatte reanimiert werden müssen und wurde daraufhin in einem stabilen Zustand ins Krankenhaus gebracht.
Schnegg muss auf der Linie rettend eingreifen
Auf dem Rasen dauerte es in einer flotten Anfangsphase keine fünf Minuten bis zu den ersten Großchancen. Die Linzer hatten zweimal die Führung auf dem Fuß, zweimal verhinderte die Stange den Torjubel. Erst scheiterte Keito Nakamura nach einer Eckball-Variante aus etwa 15 Metern (4.), kurz darauf landete ein Lupfer von Ibrahim Mustapha an der Innenstange, David Schnegg musste auf der Linie rettend eingreifen (5.).
Die LASK-Fans hätten wohl hinter der Tribüne gejubelt, aus Protest gegen die Trikot-Farbe betraten sie den Auswärtssektor in Anlehnung an das Gründungsjahr erst 19:08 Minuten nach Anpfiff. Der Protest richtete sich allerdings nicht gegen die pinke Farbe, sondern generell gegen ein Antreten in sponsorfarbenen Trikots.
Gelungene Kombinationen und Tempofußball
Auf der Gegenseite mussten sich die 15.600 Zuschauer ärgern, nachdem Emanuel Emegha nach Sarkaria-Traumpass völlig freistehend an LASK-Goalie Alexander Schlager scheiterte (6.). Es entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch, beide Mannschaften überzeugten mit gelungenen Kombinationen und Tempofußball, langweilig wurde es in der ersten Hälfte nie. Ein leichtes Chancenplus fanden die Grazer vor, Emegha per Kopf, Alexander Prass mit einem Schuss an die Außenstange (17.) und Jusuf Gazibegovic (29.) klopften gefährlich am LASK-Tor an.
Nach dem Seitenwechsel beruhigte sich das Geschehen im Vergleich zur fulminanten ersten Hälfte. Für die Kühbauer-Elf sorgte Mustapha, der den Vorzug gegenüber Marin Ljubicic bekommen hatte, nach einer Stunde per Kopf für Gefahr. Wenig später traf aber Horvat ins Glück: Der 24-jährige Slowene zog ins Zentrum und zirkelte den Ball aus knapp 30 Metern unhaltbar für Schlager genau ins lange Eck. Die Führung war verdient, der LASK kam nur noch selten zur Geltung.
Die große Möglichkeit auf den Ausgleich fand Robert Zulj vor, der den Ball nach einer Flecker-Hereingabe vom Elfmeter-Punkt aber nicht richtig traf (81.). In der 93. Minute scheiterte Zulj mit einem Freistoß aus 18 Metern an Sturm-Goalie Arthur Okonkwo.
Stimmen zum Spiel:
Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es war ein Spektakel, vor allem die erste Halbzeit. Ein großartiges Fußballspiel zweier Mannschaften, die sich beide das Finale verdient hätten. Am Ende waren wir um dieses Alzerl besser als der LASK und wir haben eine Riesen-Freude damit. Der LASK hat eine enorme Qualität in der Offensive. Es war wichtig, dass wir mit Kompaktheit diese Qualität etwas entschärft haben.“
Stefan Hierländer (Sturm-Kapitän): „Es war ein Cup-Fight, ein sehr gutes und attraktives Spiel. Wir haben in den entscheidenden Momenten das Quäntchen Glück gehabt. Es war sehr intensiv, der LASK hat sehr viel Klasse in den vorderen Reihen. Wir sind glücklich, dass wir uns durchgesetzt haben.“
Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Die Mannschaftsleistung war sehr gut. Wir müssen in der ersten Halbzeit in Führung gehen. Wir haben einen wirklich guten Fight abgeliefert. Es tut weh, dass wir wegen eines Tausend-Gulden-Schusses ausscheiden. Die sind derzeit anscheinend in Mode gegen uns. Eine Verlängerung wäre schöner gewesen, aber Fußball ist ein Ergebnissport. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen.“
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - LASK 1:0 (0:0)
Graz, Merkur Arena, 15.600 Zuschauer (ausverkauft), SR Altmann
Tor: 1:0 (68.) Horvat
Gelbe Karten: Schnegg, Kiteishvili, Emegha, Gorenc-Stankovic bzw. Stojkovic, Lukeneder, Zulj, Ziereis, Ljubicic
Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg - Gorenc-Stankovic - Hierländer (60. Kiteishvili), T. Horvat (86. Dante), Prass - Sarkaria (60. Ajeti), Emegha (95. Ljubic)
LASK: Schlager - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner - Michorl, Jovicic (72. Horvath) - Usor (72. Flecker), Zulj, Nakamura - Mustapha (72. Ljubicic)
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.