Die Pläne zur Zerschlagung der Lungenabteilung am LKH Graz sorgt nicht nur bei Patienten für Entsetzen. Jetzt melden sich die Primare aus ganz Österreich mit einer Petition zu Wort - und fordern die Verantwortlichen zum Handeln auf.
Gegen die geplante Zerschlagung der renommierten Lungenabteilung am LKH Uni-Klinikum Graz regt sich weiterer Widerstand: Die Leiter der insgesamt 17 Abteilungen für Pneumologie in den österreichischen Krankenhäusern wenden sich in einer unterzeichneten Petition mit drastischen Worten an Landeshauptmann Drexler, Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß und Kages-Vorstand Stark.
Drastische Worte gegen Pläne
„Wir appellieren an die Verantwortlichen beim Krankenhausträger und in der Politik, die Entscheidung umgehend zu revidieren!“, heißt es in der Petition. Laut dem Schreiben sei ursprünglich sogar eine komplette Schließung der Abteilung per 1. April geplant gewesen. Stattdessen wird diese nun zerschlagen und mit zwölf Normalbetten (statt 28) und zwei Betten der Respiratory Care Unit (statt 6) auf anderen Stationen weitergeführt.
Diese Entscheidung soll zwar zeitlich begrenzt sein, die Mediziner warnen aber in ihrer Petition: „Die Maßnahmen werden die Abwanderung von Pflegepersonal weiter beschleunigen und machen eine Wiedereröffnung der Pulmo-Station und der RCU zum Herbst unwahrscheinlich.“ Die Zerschlagung sei „eine schwere Fehlentwicklung“, weil die Maßnahme die klinische Versorgung und mit der Abteilung verknüpfte Forschung und Lehraktivitäten gefährde.
Rückschlag für Versorgung und Forschung
„Die klinische Abteilung für Pneumologie in Graz ist für uns als pneumologische Klinikvorstände ein Musterbeispiel für die Integration von klinischer Versorgung und klinischer Forschung. Die Abteilung hat bei den Tagungen unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft regelmäßig durch Spitzenleistungen hervorgestochen“, lobt die Ärzteschaft die Grazer Abteilung.
Zuletzt zeigten sich auch Selbsthilfegruppen von Lungenkranken entsetzt über die Zerschlagung. „40.000 Menschen sind in der Steiermark von dieser Krankheit betroffen - allein ihretwegen hoffen wir, dass es noch ein Umdenken in der Politik geben wird“, meinte etwa Georg Illek von COPD Austria.
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