Den Entwicklern der auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhenden Anwendung ChatGPT droht erstmalig eine Verleumdungsklage. Er sei „entsetzt“ über die komplett falschen Informationen gewesen, die der Chatbot über ihn verbreite, sagte der Bürgermeister der australischen Kleinstadt Hepburn Shire, Brian Hood, dem Rundfunksender ABC. ChatGPT bezeichnet Hood als Kriminellen und bringt ihn mit einem Bestechungs- und Korruptionsskandal zusammen.
In Wirklichkeit aber hatte Hood den Skandal mit aufgedeckt. Über seine Anwälte hatte Hood dem Unternehmen OpenAI, das hinter dem Chatbot steht, eine Mahnung geschickt, die Falschmeldung zu löschen - andernfalls drohe eine Klage vor Gericht.
Noch keine Reaktion von OpenAI
Bisher hat OpenAI nach seinen Angaben nicht reagiert - allerdings enthält der Chatbot als Haftungsausschluss den Hinweis, dass er möglicherweise „unkorrekte Informationen über Menschen, Orte oder Fakten“ liefert.
Dass etwas ein bisschen falsch wiedergegeben wird, ist eine Sache - aber es ist etwas ganz anderes, wenn jemand als Krimineller beschuldigt wird.
Bürgermeister Brian Hood
„Dass etwas ein bisschen falsch wiedergegeben wird, ist eine Sache - aber es ist etwas ganz anderes, wenn jemand als Krimineller beschuldigt wird, der sogar im Gefängnis gesessen haben soll“, sagte Hood. Sein Anwalt James Naughton sagte, die von ChatGPT gelieferten Informationen seien verleumderisch und hätten den Ruf des Bürgermeisters beschädigt.
Bürgermeister hatte Korruption aufgedeckt
Hood hatte vor seinem Amtsantritt als Bürgermeister dabei geholfen, Bestechungen und andere Vergehen bei seinem damaligen Arbeitgeber aufzudecken. Die führte in der Folge zu mehreren Anklagen.
ChatGPT erstellt mit Hilfe von KI Texte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann auf Basis der Auswertung riesiger Datenmengen aus dem Internet eigenständig ergänzt.
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