Die WSG Tirol hat mit einem Kantersieg den Negativlauf in der Fußball-Bundesliga beendet und sich vorerst an die Spitzenposition der Qualifikationsgruppe gesetzt!
Nach zuletzt vier Niederlagen am Stück feierte das Team von Trainer Thomas Silberberger am Freitagabend einen klaren 4:0-Heimerfolg gegen den Wolfsberger AC. Thomas Sabitzer erzielte dabei nach zwölf Sekunden das zweitschnellste Tor der Bundesliga-Geschichte. Der Tscheche Patrik Jezek hatte im Juli 2007 beim Duell zwischen Red Bull Salzburg und Altach bereits nach zehn Sekunden getroffen. Die weiteren Tore der Wattener erzielten Felix Bacher (19.), Julius Ertlthaler (23.) und Raffael Behounek (91.).
In der Tabelle vorerst an Austria Lustenau vorbeigezogen
In der Tabelle der Quali-Gruppe ist die WSG mit 17 Punkten vorerst an Austria Lustenau (16), das am Samstag im Ländle-Derby auf Altach trifft, vorbeigezogen. Der WAC bleibt mit 13 Zählern auf Rang drei, der Vorsprung auf das Tabellenende beträgt vor dem Kellerduell zwischen Ried und Hartberg vier Punkte. Bei der WSG konnte Stammtorhüter Ferdinand Oswald aufgrund von Rückenproblemen nicht mitwirken, ihn ersetzte der 23-jährige Benjamin Ozegovic. Im Angriff gesellte sich zu Sabitzer wieder der Schwede Tim Prica. Aufseiten des WAC rückte Matteo Anzolin für den erkrankten Jonathan Scherzer in die Startelf.
Die Zuschauer im Tivoli Stadion durften im Spitzenspiel der Quali-Gruppe bereits nach zwölf Sekunden den ersten Treffer bejubeln. Nach dem Anstoß spielte der WAC den Ball zurück auf Tormann Hendrik Bonmann, dessen katastrophaler Pass in den Füßen von Sabitzer landete. Folgend versenkte der WSG-Angreifer den Ball nach einem einfachen Doppelpass mit Sturmpartner Prica im langen Eck.
Kärntner waren nach dem 3:0 völlig von der Rolle
Die Gäste schüttelten den frühen Schock vorerst gut ab und wären bei einem Stangenschuss von Adis Jasic beinahe zum Ausgleich gekommen (10.). Anschließend nahmen die Heimischen das Zepter in die Hand und überrollten den WAC. Nach einem Eckball traf Bacher völlig unbedrängt per Kopf (19.). Nur kurze Zeit später erhöhte Ertlthaler nach einer flachen Hereingabe von Prica auf 3:0 (23.). Die Kärntner waren völlig von der Rolle und kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Bis zum Pausenpfiff erspielte sich die WSG weiterhin gute Gelegenheiten, ein Treffer wollte nicht mehr gelingen. Sabitzer verfehlte eine Freistoßflanke nur knapp (32.), Prica scheiterte mit einem Weitschuss (39.).
Nach dem Seitenwechsel fand der WAC etwas besser ins Spiel, die Angriffe wurden aber nur bedingt zwingend. Ein Abschluss von Matthäus Taferner von der Strafraum-Grenze ging über das Tor (62.). Konstantin Kerschbaumer zwang WSG-Schlussmann Ozegovic zu einer Fußabwehr (72.). Mehr als diese Halbchancen ließen die Wattener in der Defensive nicht mehr zu. Offensiv verfehlten ein Kopfball von Behounek (61.) und ein Schuss von Prica das Gehäuse (69.). In der Schlussphase schaltete die WSG einen Gang zurück, Behounek gelang in der Nachspielzeit nach einem Eckball dennoch der vierte Treffer (91.).
Das Ergebnis:
WSG Tirol - Wolfsberger AC 4:0 (3:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Lechner
Tore: 1:0 (1.) Sabitzer, 2:0 (19.) Bacher, 3:0 (23.) Ertlthaler, 4:0 (91.) Behounek
Gelbe Karten: Sabitzer, Ertlthaler bzw. Baribo
WSG: Ozegovic - Ranacher, Bacher, Behounek, Schulz (92. Stumberger) - Sulzbacher, Naschberger, V. Müller, Ertlthaler (83. Rogelj) - Sabitzer (74. Forst), Prica (83. Tomic)
WAC: Bonmann - Jasic, Oermann, Bukusu (74. Schifferl), Anzolin (46. Novak) - Kerschbaumer (75. P. Müller), Omic, Taferner - Veratschnig (46. Röcher), Baribo, Malone (65. Ballo)
Die Stimmen:
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Nach zwölf Sekunden haben wir bereits das 1:0 gemacht. Da haben wir gesehen, was im Fußball alles möglich ist, welche Dämme da brechen können. Vor dem Match haben wir noch von einer Blockade gesprochen. Ich bin mächtig stolz auf die Truppe, wir hatten keine einfache Situation, aber haben es super gemacht. Wir dürfen jetzt nicht in Euphorie verfallen, ab morgen gilt der Fokus schon Ried. Wir müssen scharf bleiben. Unser oberstes Ziel ist der Klassenerhalt, ausruhen gibt es nicht.“
Manfred Schmid (WAC-Trainer): „Es ist natürlich bitter, wenn man so ins Spiel startet. In dieser Situation sind so viele Fehler passiert, und trotzdem wäre es möglich gewesen, sie zu klären. Es ist eigentlich unerklärlich, wie wir uns da verhalten haben. Wir haben der WSG zu viele Räume gegeben, sie haben alle zweiten Bälle gewonnen. Zusätzlich haben wir noch die Standardsituationen schlecht verteidigt, da ist heute einiges schiefgelaufen. Nach dem 1:0 hatte ich kurz das Gefühl, dass wir uns erholen, aber nach dem 2:0 war es eigentlich erledigt. Dann hat man gesehen, es ist eine reine Kopfsache, die Jungs werden passiv und verstecken sich. Wir werden das besprechen, analysieren und die Jungs wieder aufbauen. Es ist ein herber Rückschlag, wir haben gedacht, dass wir schon weiter sind.“
Thomas Sabitzer (WSG-Torschütze): „Der frühe Treffer hat bei uns Euphorie ausgelöst. Wir haben es souverän gespielt und hätten auch noch höher gewinnen können. Ich bin froh, dass wir heute die drei Punkte geholt haben. Wir haben die letzten drei Partien kein Tor gemacht, heute haben wir trotzdem viele Chancen nicht genutzt. Wenn du aber vier Tore machst, ist das Jammern auf hohem Niveau.“
Hendrik Bonmann (WAC-Tormann): „Die erste Halbzeit ist unerklärlich. Es war ein verdienter Sieg der WSG. Wir haben in allen Mannschaftsteilen von vorne bis hinten schlecht gearbeitet, haben schlecht verteidigt und schlecht nach vorne gespielt. Wir hatten keinen Mut, waren technisch schlecht, hatten viele Fehlpässe.“
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