Kommission ermittelt

Totes Kind (10) in Heim: Doch kein Sexualdelikt

Polizei in Deutschland

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas)

Rätselmord im Kinderheim! Die Behörden gehen doch nicht davon aus, dass drei Buben die Zehnjährige getötet haben. Auch ein Sexualdelikt wird entgegen erster Informationen nicht angenommen.

Auf Hochtouren arbeitet die ins Leben gerufene Sonderkommission „Park“ - 40 Beamte sollen das Tötungsdelikt an dem zehnjährigen Mädchen aufklären, das - wie berichtet - in einem deutschen Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel gefunden worden ist. „Es handelt sich um ein Tötungsdelikt, aber wir haben noch keinen konkreten Tatverdacht“, sagte die deutsche Polizeisprecherin Julia Küfner am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit der „Krone“. 

Polizeisprecherin Julia Küfner

(Bild: Polizei Oberfranken)

Alle im Heim werden überprüft
Und weiter: „Es stimmt nicht, dass wir drei Jugendliche in Gewahrsam genommen haben. Richtig ist hingegen, dass alle Personen in diesem Heim überprüft werden.“ Des Weiteren wurde bekannt, dass die Ermittler nicht von einem - wie erst angenommen - Sexualdelikt ausgehen. Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft sind die vorerst unter Verdacht geratenen Jugendlichen (11, 11 und 16 Jahre alt) nicht dringend tatverdächtig. Sie werden laut deren Sprecher Matthias Goers als „Kontaktpersonen“ geführt. Bisher richtet sich noch gar kein Verdacht gegen eine oder mehrere Personen.

Im Kinder- und Jugendhilfezentrum sind laut eigenen Angaben ungefähr 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (drei bis 19 Jahre) untergebracht. Die Einrichtung unterstützt junge Menschen und ihre Familien, die Hilfe bei der Erziehung benötigen. Zum Personal zählen ebenfalls ungefähr 90 Menschen.

Am Donnerstag war die Spurensicherung noch vor Ort, zudem wurden weitere Zeugen befragt. Die Bewohner und Mitarbeiter wurden von speziell geschulten Polizeikräften, Notfallseelsorgern und Psychologen betreut.