Weil so viele Taxianwärter die Lenkerprüfung nicht bestehen, klingeln bei der Wirtschaftskammer Wien ordentlich die Kassen.
Die vergangenen drei Jahre waren für die Taxibranche nicht leicht. Zuerst die Pandemie, steigende Spritpreise und der harte Konkurrenzkampf auf den Straßen haben der Branche ordentlich zugesetzt. Die Nachfrage nach Taxis ist weiterhin hoch. Anwärter als Taxilenker gibt es auch genug.
Heftige Kritik von Neos
Dennoch kommt von den Neos jetzt heftige Kritik. Grund: Taxilenker-Prüfungen werden von der Wirtschaftskammer Wien organisiert und die verdient sich damit ein ordentliches Körberlgeld dazu, wie der pinke Nationalratsabgeordnete Gerald Loacker herausgefunden hat.
Pro Prüfungsantritt sind 172,30 Euro zu bezahlen. Bei insgesamt 3788 Antritten im Jahr 2022 macht das alleine in Wien satte 652.672,40 Euro! In den vorigen drei Jahren waren das somit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro. Das geht aus einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch Arbeitsminister Kocher (ÖVP) hervor.
Die Prüfungsfragen für die Taxler sind unnötig kompliziert und veraltet. Die Taxiinnung will sich so nur mögliche Konkurrenz vom Hals prüfen.
Gerald Loacker (Neos)
Was auffällt:
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern fallen in Wien deutlich mehr Taxler durch, als sie bestehen. Es klingelt also in den Beuteln der Kammer, wenn mehr Personen durchfallen.
Von der Wirtschaftskammer Wien heißt es, dass über interne Bilanzen keine konkrete Auskunft gegeben wird. Der Fragenkatalog werde jedoch laufend evaluiert. Die letzte größere Anpassung fand im Sommer 2021 statt, wo mehr als 50 Fragen alleine in der Rubrik „Routen“ gestrichen wurden. Die nächste Anpassung sollte spätestens ab kommenden Herbst angewendet werden.
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