Immer neue Substanzen

Gefahr des Unbekannten: Drogenopfer immer jünger

Niederösterreich
08.04.2023 10:30

Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität sehen sich Drogenfahnder des LKA derzeit mit ausländischen Tätergruppen und mangelnden gesetzlichen Bestimmungen bei der Überwachung von Messenger-Diensten konfrontiert.  Im neuen Teil der „Krone“-Serie über das Landeskriminalamt Niederösterreich schildert Chefinspektor Gernot Grassmann die neuesten Entwicklungen.

Mehr als 50 Drogentote wurden im vergangenen Jahr in Niederösterreich gezählt. Heuer sind es bereits 14. Während die Zahl der Todesopfer steigt, sinkt deren Alter deutlich. Hier hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. „Es trifft nun jüngere Personen zwischen 15 und 30 Jahren“, erklärt Gernot Grassmann, Leiter des Ermittlungsbereiches Suchtmittelkriminalität im Landeskriminalamt. Schuld daran seien die immer neuen und unbekannten Substanzen, die missbräuchliche Verwendung von Drogenersatzstoffen und auch der unbekümmerte Konsum, der immer öfter tödlich endet.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Organisierte Kriminalität
Die Handlanger sind dabei im Ausland zu finden. „Durch die gute Vernetzung mit ausländischen Kollegen gelingen wichtige Erfolge im Kampf gegen organisierte Tätergruppen“, so der Chefinspektor. Wie bei der Operation „Joker“ Mitte vorigen Jahres, wo durch den zeitgleichen Zugriff in Österreich, der Slowakei und Ungarn ein international agierender Drogenring mit 35 Personen ausgehoben werden konnte. Der Wert der sichergestellten Drogen lag bei 21 Millionen Euro. Den Verdächtigen wird derzeit in Korneuburg der Prozess gemacht.

Neben einem vermehrten Drogenhandel über das Internet sind die Ermittler aber auch in Sachen Indoor-Plantagen gefordert. Erst jüngst gingen den Drogenfahndern drei Serben ins Netz. Sie sollen mindestens 9 Aufzuchtanlagen in vier Wohnungen betrieben haben. Die Täter hatten dafür Strom im Wert von rund 90.000 Euro abgezapft.

Hightech-Gerät im Einsatz
Der neueste „Clou“ der Drogenfahnder ist ein Testgerät in Form einer Taschenlampe. Substanzen können nun mittels App innerhalb weniger Sekunden untersucht werden.

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