Die Einsamkeit steigt mit dem Alter. Dass es aber auch anders gehen kann, zeigen die Senioren in Wiens Häusern zum Leben, wo der Weg aus der Isolation über vielfältige Aktivitäten führt.
Im Pensionistenwohnhaus der Häuser zum Leben an der Türkenschanze im 18. Bezirk ist kurz vor dem Ostersonntag einiges los. Denn Lothar und seine tierischen Kumpanen statten den Bewohnern im Zuge der Tiertherapie - und passend zu Ostern - einen Besuch ab. Lothar, der etwa dreijährige Erpel, ist der Star der Truppe und watschelt gemütlich von einer zu anderen. Auch die Hasen und der freche Gockel, der es sich am Rollator einer Dame gemütlich macht, bezaubern die Senioren.
Nicht alle aus der Seniorenrunde haben noch Verwandtschaft, Einsamkeit ist also ein Thema. Julianna Prihoda wohnt bereits seit 10 Jahren hier. „Ich habe keine Kinder, war nicht verheiratet. Mir war also klar, dass ich, wenn ich später Hilfe benötige, alleine sein würde“, schildert die 86-Jährige. Das Seniorenheim schien die bessere Option.
Eigene Scheu überwinden
Ihre Freundin Edith Inhauser lebt ebenfalls seit 10 Jahren im Haus an der Türkenschanze: „Ich zog damals noch mit meinem Mann her.“ Als er verstarb, brach eine Welt für sie zusammen. Freunde holten sie wieder aus ihrem Loch heraus. „Man muss aber auch den Willen haben, die angebotene Gesellschaft anzunehmen“, betont Julianna. Denn auch hier würde es einige geben, die lieber alleine am Zimmer ihre Zeit verbringen würden. Im Alter wird es schwieriger, Freunde zu finden.
„Das Tanzen ist unser Jungbrunnen“
Laut Hausleiterin Jasmin Tomassi sind Feiern wie zu Ostern extrem wichtig für die Bewohner. Die Coronaeinschränkungen seien für viele psychisch extrem belastend gewesen. Daher gibt es nun wieder ein breites Freizeitangebot, was Edith besonders freut: „Die Tanzveranstaltungen liebe ich. Das ist ein richtiger Jungbrunnen.“
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