Assistierter Suizid ist ein Tabuthema, obwohl in bestimmten Fällen seit dem Vorjahr legal. Eine an Multipler Sklerose erkrankte Tirolerin hat der „Krone“ das Protokoll ihres Abschieds anvertraut. Die starke Frau schildert darin ihren Weg zu einer Sterbeverfügung und will aufzeigen, wie schwer es Selbstbestimmung hat.
„Ich wollte die Möglichkeit eines würdevollen Abgangs selbst in der Hand haben.“ Das steht im Vermächtnis jener inzwischen verstorbenen Frau, die der „Krone“ ihre Geschichte anvertraut hat. Acht große Seiten umfasst das ebenso bedrückende wie eindrucksvolle Protokoll, in dem die Tirolerin - von Beruf Psychologin - ihren letzten Weg beschreibt. Einen Weg, den die Schwerkranke trotz vieler Widerstände und Hürden ging.
Während der Körper verfiel, pochte der Geist auf das Grundrecht auf Selbstbestimmung. Mit Verweis auf dieses hatte der Verfassungsgerichtshof 2020 das bis dahin in Österreich geltende Verbot für assistierten Suizid aufgehoben. Im Vorjahr wurde daraufhin das Sterbeverfügungsgesetz erlassen, das es dauerhaft schwer oder unheilbar Kranken ermöglicht, Beihilfe zum Suizid in Anspruch zu nehmen.
Die Krankheit nagte im Körper wie ein Holzwurm, stahl mir in rascher Abfolge immer noch mehr Fähigkeiten.
MS-Patientin
„Es kam mir nie in den Sinn, dass gerade ich ... “
„Als sportlich und mitten im Leben stehende und nicht zu hypochondrischen Grübeleien neigende junge Frau kam mir nie in den Sinn, dass gerade ich ernsthaft krank sein könnte“, beginnt die Tirolerin ihre Geschichte zu erzählen. Dann kam die Diagnose Multiple Sklerose (kurz MS). Die Frau war bereit, die Herausforderungen der Krankheit anzunehmen und zu kämpfen. „Mein typischer Spruch damals war: manche Leute haben eine Brille oder ein Hörgerät, ich hab halt ein bisschen MS.“
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