All-inclusive-, Frühbucher-, Campingurlaub - nach Corona ist das Fernweh der Österreicher so groß wie noch nie. Auch wenn aktuell so sehr aufs Sparen geachtet wird wie noch nie.
„In Richtung Sommer blickend, wird es bei den Flugreisen definitiv ein Griechenland- und Spanien-Jahr werden - auch Ägypten und die Türkei legen im Vergleich zu den vergangenen Jahren erneut zu. Bei den Urlaubsfahrten mit dem eigenen Auto ist das Navi auf Kroatien und Italien eingestellt“, erklärt Andrea Hansal vom Verkehrsbüro. Auf der Mittelstrecke hingegen boomen Dubai sowie die Kanaren. Nach wie vor DIE Traumdestination aber bleiben die Malediven - wenn auch parallel die Nachfragen nach Thailand- und USA-Reisen deutlich steigen.
Urlaub muss sein
Aber auch Mauritius, die Seychellen, die Karibik sowie vor allem die Kreuzfahrten auf allen Meeren dieser Welt (vor allem im Mittelmeerraum) sind heuer mehr als beliebt - und werden laut aktuellen Tourismuszahlen wirklich gut gebucht. Und auch wenn sich viele Österreicher „dank“ der Teuerungswelle in existenzbedrohlicher Lage befinden und aktuell vor großen Problemen stehen - Urlaub muss offenbar sein.
Wenngleich anders als vor Corona-Zeiten alles versucht wird, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. So sind zum Beispiel All-inclusive-Angebote so beliebt wie noch nie. Aber auch Unterbringungen mit Selbstversorgung boomen. Rund die Hälfte aller Österreicher haben vor, ihre Urlaubszeit im eigenen Land zu verbringen.
Lieber im Alltag sparen, als beim Sommer-Urlaub
Ihre lang ersehnte Auszeit im Sommer wollen die Österreicher also nicht missen – dafür schnallen sie eher im Alltag den Gürtel enger. Wie beim Ausgehen oder Shoppen. Sparpotenzial gibt es am ehesten bei Dauer und Aufenthalt. So werden die Reisetage oft kürzer und in die Vor- und Nachsaison verlegt. „Im Internet wird derzeit so viel wie noch nie in Richtung Preis/Leistung, Service, Sicherheit (Ansprechpartner) und Komfort recherchiert“, analysiert Hansal.
Weiters werden seit der Pandemie häufiger Reiseversicherungen abgeschlossen. Es zeichnet sich noch ein weiterer Trend ab: Reisen mit Wohnmobil, Caravan oder Zelt steht hoch im Kurs. Noch nie gab es so viele Campingurlauber wie 2022.
Camping-Urlaube so beliebt wie noch nie
Das hat eine Auswertung des Reiseportals camping.info ergeben. So freuten sich 2022 die Campingplatzbetreiber in Österreich über 7.853,392 Nächtigungen, was einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Der Camping-Boom ist nach wie vor ungebrochen. Mittlerweile sind beliebte Plätze nicht mehr ausschließlich in der Hochsaison oder in den Ferienzeiten gut gebucht“, weiß Geschäftsführer Maximilian Möhrle von camping.info.
„Wer seinen Campingurlaub für dieses Jahr noch nicht gebucht hat, der sollte das spätestens jetzt tun“, so Möhrle weiter. Die beliebtesten Campingplätze des Landes: Camping Grubhof (Salzburg), Camping Sonnenland (Burgenland), Camp MondSeeLand (Oberösterreich).
Mieten von Wohnmobilen immer beliebter
Auch die Anzahl an gemeldeten Freizeitfahrzeugen wuchs laut ÖAMTC in den letzten Jahren beständig. Aktuell sind in Österreich 83.083 Freizeitfahrzeuge (41.263 Wohnmobile, 41.829 Wohnwagen) zugelassen. Vor fünf Jahren waren es noch 64.099 Freizeitfahrzeuge.
Die meisten Übernachtungen verbuchte man im vergangenen Jahr in Kärnten (rund 2,6 Millionen), in Tirol (2,1 Millionen) und in Salzburg (861.000). Am preislich günstigsten fährt man heuer laut „camping.info“ in Vorarlberg (36,52 Euro pro Nacht), in Kärnten (35,83 Euro) und in Salzburg (31,46). In Wien würde man am günstigsten campen: 24,50 im Schnitt pro Übernachtung.
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