Stadt Salzburg

S-Link-Zukunft wird mit neuer Regierung geklärt

Salzburg
10.04.2023 07:30
Die kommende Landesregierung wird über den Bau des Jahrhundert-Verkehrsprojekts quer durch die Stadt Salzburg entscheiden – oder ihn komplett absagen. Die Umsetzung kann, Stand heute, frühestens nächstes Jahr starten.

Zumindest in einem Punkt sind sich alle Parteien beim S-Link mittlerweile einig: Der Bau der unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn quer durch die Stadt soll erst begonnen werden, wenn für die gesamte Strecke bis Hallein die konkrete Planung und Finanzierung steht. Bis es soweit ist, kommt auch auf die nächste Landesregierung noch einiges an Arbeit zu.

Aktuell bereitet die Projektgesellschaft das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung vor. Ein Baustart ist frühestens 2024 oder 2025 möglich. Schon bei der ersten Etappe vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz bläst der Politik Widerstand von Unternehmern in der Rainerstraße und Anrainern entgegen. Geschäftsleute fürchten Nachteile durch die jahrelange Baustelle und fordern finanzielle Entschädigung, Anrainer fürchten um die Statik der Gebäude.

Kosten liegen zwischen 2 und 2,8 Milliarden Euro
Sollte der Bau tatsächlich beschlossen werden, warten hier noch schwierige Gespräche. Die wird es davor schon in Sachen Finanzierung geben. Seit Ende Jänner ist klar, wie viel das Großprojekt kosten wird: je nachdem, wo der S-Link aus dem Untergrund wieder auftaucht, zwischen 2 und 2,8 Milliarden Euro. Eine Aufteilung der Kosten gibt es erst für die erste – mit 207 Millionen Euro billigste – Etappe. Der Bund übernimmt die Hälfte, den Rest teilen sich Stadt und Land.

Brisant werden die Verhandlungen für die restliche Strecke, denn die Stadt will Richtung Hallein deutlich weniger zahlen. Die nächste Landesregierung muss sowohl mit der Bundesregierung als auch mit der Stadt einen neuen Finanzierungsschlüssel verhandeln.

Offen ist auch, ob es in der Stadt eine Bürgerbefragung zum Großprojekt geben wird. Eine Initiative gegen das Projekt plant, Unterschriften für eine Befragung zu sammeln. Von den Parteien haben sich SPÖ, Neos und die neue Liste Wirs dafür ausgesprochen, die Bürger auf jeden Fall zum S-Link zu befragen.

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