Der Lungau und der Pinzgau sind reich an Traditionen am höchsten christlichen Feiertag, die sonst nirgends zu finden sind: In der Osternacht etwa kommt man bei brennenden Schwammerln und Stapeln zusammen.
Holz und Reisig hat Tobias Kerschhaggl (16) in Sankt Margarethen im Lungau mit seinen Freunden für Ostern gesammelt und zu Stapeln geschichtet. Vier Wochen lang haben die Jugendlichen jedes Wochenende auf einem Feld Holz über Holz gestapelt und den Turm für Karsamstag mit trockenem Reisig befüllt. Sogar die Wasserwaage kam zum Einsatz, um die Stämme stolze 8,70 Meter in die Höhe zu schichten.
In den letzten Nächten vor Ostersonntag sitzt die Jugend um den Stapel und bewacht ihn, damit ihn niemand vorzeitig anzündet. Tobias ist stolz, den Osterbrauch weiterzuführen: „Mein Vater hat schon Stapel gebaut“, erzählt er.
In Unken stehen braune Buchenschwammerl im Mittelpunkt des Osterbrauchtums: Kinder befestigen die getrockneten Schwammerl an Drahtschlingen und halten sie in das geweihte Osterfeuer der Kirche. Wenn sie glühen, aber noch nicht brennen, machen sich die Kinder damit auf den Weg durch die Gemeinde. Damit die Schwammerl nicht erlöschen, werden sie den ganzen Weg über geschwenkt.
So bringen die Kinder das gesegnete Osterfeuer in die Häuser. Als Dankeschön warten ein geweihtes Ei oder Süßigkeiten auf die fleißigen Träger. In vielen Gemeinden im Pinzgau ist das Tragen des Osterfeuers längst von einer Laterne abgelöst. Unken ist hier anders und hält an der Tradition fest.
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