„Lumen Christi“

Papst eröffnete Feier der Osternacht im Petersdom

Ausland
08.04.2023 21:25

Papst Franziskus hat am Samstagabend gemeinsam mit 8000 Tausenden Gläubigen die traditionelle Feier der Osternacht eröffnet. Die Liturgie begann im Atrium der Vatikan-Basilika mit der Weihe des Osterfeuers, mit dem dann die Osterkerze entzündet wurde.

Beim Einzug in den noch dunklen Petersdom wurden dann zum Ruf „Lumen Christi“ (Licht Christi) die Kerzen der Priester und dann die aller Gläubigen entzündet. Der Papst erreichte im Rollstuhl den Altar. Die Kerzen symbolisieren die Auferstehung Jesu, die von den Christen weltweit gefeiert wird. Während der Osterwache taufte der Papst, einer Tradition folgend, acht Erwachsene, die unter anderem aus Albanien, USA, Venezuela und Nigeria stammen.

Mit dem Papst konzelebrierte die Liturgie auch der 94-jährige Kardinal Ernest Simoni, der von Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, nachdem er ihn bei seiner Albanienreise 2014 getroffen hatte. Simoni ist einer der katholischen Geistlichen, die vom kommunistischen Regime von Enver Hoxha verfolgt wurden.

Gebete schließen auch Krieg mit ein
„Manchmal haben wir uns ohnmächtig und entmutigt gefühlt gegenüber der Macht des Bösen, den Konflikten, die Beziehungen zerreißen, der Logik des Kalküls und der Gleichgültigkeit, die die Gesellschaft zu beherrschen scheinen, dem Krebsgeschwür der Korruption, von dem es so viel gibt, der Ausbreitung der Ungerechtigkeit, den eisigen Winden des Krieges“, sagte Franziskus. „Das Osterfest des Herrn drängt und nach vorwärts, aus dem Gefühl der Niederlage herauszukommen, den Stein der Gräber wegzurollen, in denen wir oft die Hoffnung einsperren, und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, denn Christus ist auferstanden und hat die Richtung der Geschichte geändert“, erklärte der Papst, dessen Stimmen zuweilen müde klang.

Der Kreuzweg am Kolosseum in Rom hatte am Karfreitag ohne den am vergangenen Samstag aus dem Krankenhaus entlassenen Papst Franziskus stattgefunden. Aufgrund der niedrigen Temperaturen verfolgte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Prozession am Abend von dem Gästehaus Santa Marta aus, in dem er wohnt. Er schloss sich dem Gebet derjenigen an, die sich mit der Diözese Rom am Kolosseum versammelten, erklärte der Vatikan.

„Urbi et orbi“ traditionell am Sonntag
Rund um die Osterfeierlichkeiten sind in Rom schärfste Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachen das Gelände rund um den Vatikan. Das Areal um den Petersplatz wurde weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet. Pilger konnten vom Petersplatz aus auf Bildschirmen die Zeremonie mit dem Papst verfolgen.

Am Sonntag feiert der Papst ab 10.00 Uhr die Ostermesse auf dem Petersplatz und spendet von der Mittelloggia der Basilika aus den Segen „Urbi et orbi“. Dazu werden bis zu 60.000 Pilger und Besucher erwartet.

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