Eine aktuelle Umfrage bestätigt die subjektive Wahrnehmung vieler Bewohner der Tiroler Landeshauptstadt. Zu viel Streit und zu wenig Bürgerbeteiligung!
Das Klima in der Innsbrucker Stadtpolitik ist mehr als vergiftet. Das sagt nicht nur die „Krone“, sondern das sieht mittlerweile auch ein Großteil der Bewohner so. 41 Prozent der Innsbruckerinnen und Innsbrucker sind mit der politischen Arbeit in der Innsbrucker Stadtregierung gar nicht, weitere 21 Prozent weniger zufrieden. Das geht aus einer von der „Krone“ bei IMAD in Auftrag gegebenen Studie hervor.
Das renommierte Innsbrucker Institut hat zwischen 13. und 24. März 500 Personen ab 16 Jahren in Innsbruck telefonisch und online befragt, die Schwankungsbreite liegt bei 4,38 Prozent. Dem Fünfer-Anteil von 41 Prozent steht ein Einser-Anteil von gerade einmal sechs Prozent gegenüber, 21 Prozent sind demnach „eher zufrieden“.
Stillstand macht unzufrieden
Vor allem die vielen Streitereien und die Uneinigkeit in der Regierung hinterlassen bei den Bürgern ein schlechtes Meinungsbild (39 Prozent). „Weiters werden von 29 Prozent die Alleingänge, die Überforderung und das intransparente Verhalten des Bürgermeisters als Grund für ihre Unzufriedenheit genannt. Dass bei Themen wie Wohnungspolitik, Verkehrspolitik, Kinder- und Jugendpolitik, Stadtentwicklung, Sozialpolitik etc. aus Sicht der Befragten nichts weitergeht, lässt ihre Unzufriedenheit mit der Innsbrucker Stadtregierung wachsen“, analysiert IMAD-Chefin Barbara Ravanelli.
Drei Viertel der Innsbruckerinnen und Innsbrucker bekritteln, dass die Bevölkerung in Entscheidungen der Stadt nicht ausreichend miteinbezogen wird.
IMAD-Chefin Barbara Ravanelli
Noch schlimmer fällt das Zeugnis in Hinsicht auf die Bürgerbeteiligung aus. Hier gibt es gar von 75 Prozent der Befragten einen Fünfer oder Vierer. Einen Einser gibt es nur von vier Prozent. „Drei Viertel der Innsbruckerinnen und Innsbrucker bekritteln, dass die Bevölkerung in Entscheidungen der Stadt nicht ausreichend miteinbezogen wird“, lautet das Fazit der Tiroler Meinungsforscherin.
Ähnlich schaut es in Sachen Transparenz aus: Die Mehrheit der Befragten – nämlich 57 Prozent – fühlt sich über die Entwicklungen und Projekte der Stadt nicht ausreichend informiert. „Immerhin 42 Prozent fühlen sich – für ihren Bedarf – ausreichend informiert“, erläutert Barbara Ravanelli.
Großteil fühlt sich in Innsbruck sicher
Abgefragt haben wir auch das Sicherheitsgefühl, das vor allem von blauer Seite immer wieder ins schlechte Licht gerückt wird. 55 Prozent fühlen sich sehr, weitere 35 Prozent eher sicher. Nur zehn Prozent haben Angst, wenn sie in Innsbruck auf die Straße gehen.
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