Thinktank rechnet vor:

Inflation kostet Staat heuer 400 Millionen Euro

Laut Agenda Austria wird die Inflation für den Staat Österreich in diesem Jahr zum Verlustgeschäft (Symbolbild).

(Bild: thinkstockphotos.de)

Die Inflation kostet Österreich im laufenden Jahr 400 Millionen Euro. Das geht auf Zahlen der Agenda Austria zurück. Der Staat müsse etwa für Bauprojekte, Pensionen und Sozialausgaben tiefer in die Tasche greifen.

Konkret würde Österreich im aktuellen Jahr 17,9 Milliarden Euro mehr einnehmen, beispielsweise durch gestiegene Steuern wie die Mehrwertsteuer und die Lohn- und Einkommenssteuer, aber auch die Sozialversicherungsbeiträge. Gleichzeitig würden die Mehrausgaben bei 18,3 Milliarden Euro liegen. Dadurch ergibt sich ein Minus von 400 Millionen Euro.

Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria bezieht sich dabei auf Zahlen von Statistik Austria, WIFO und dem Fiskalrat. Für die Berechnung wurden die Inflation des Vorjahres von 8,6 Prozent sowie die Prognose für 2023 von 7,1 Prozent verwendet. Im Vorjahr hätte es noch ein milliardenschweres Plus gegeben. Diesmal würden unter anderem Bauprojekte, Pensionen und Sozialausgaben höhere Kosten verursachen.

(Bild: Huber Patrick)

Strukturelle Reformen nötig
Laut der Agenda Austria muss Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) künftig besser darauf achten, welche Anti-Teuerungsmaßnahmen beschlossen werden. „Teure Fördergießkannen kann sich die Bevölkerung weniger leisten als je zuvor“, meinte Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert in einer Aussendung. Strukturelle Reformen seien beispielsweise bei den Pensionen nötig.

Von „keinem guten Zeugnis“ für die Bundesregierung spricht die FPÖ in einer Aussendung. „Damit haben wir es schwarz auf weiß: Die heimische Bevölkerung zahlt durch diese Politik gleich doppelt drauf. Sie muss nicht nur die Rekord-Steuereinnahmen leisten, sondern auch die Neuverschuldung des Staates abstottern“, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung.

Kritik gab es unter anderem für Gutscheine, die die Inflation auch nicht senken würden. Laut der FPÖ braucht es etwa ein Umdenken rund um Sanktionen, reduzierte oder zeitweise gänzlich gestrichene Steuern auf Energie, Tanken und Lebensmittel.