„Hat live gestreamt“
Angestellter erschießt in US-Bank fünf Menschen
Ein Angestellter einer Bank im US-Staat Kentucky hat am Montag ein Blutbad an seinem Arbeitsplatz angerichtet. Er feuerte mit einem AR-15-Sturmgewehr auf Kunden und Mitarbeiter. Nach Polizeiangaben wurden dabei fünf Menschen getötet und neun weitere verletzt. Auch der mutmaßliche 25 Jahre alte Schütze sei tot, teilte die Polizei in der Stadt Louisville nach dem Angriff mit. Der Täter sei von herbeigeeilten Polizisten erschossen worden. Ihm war laut einem Medienbericht gerade gesagt worden, dass er seinen Job verliere.
Anrufer hätten Montag früh gemeldet, dass ein „aktiver Angreifer“ in die Old National Bank im Zentrum von Louisville eingedrungen sei, teilte die Polizei mit. Die Beamten seien „innerhalb von Minuten“ vor Ort gewesen. Der Verdächtige habe auf die Polizisten geschossen, sagte Polizeichefin Jacquelyn Gwinn-Villaroel. In dem Kugelhagel seien mindestens zwei Beamte verletzt worden. Die Polizei habe das Feuer erwidert und den 25-Jährigen erschossen.
Amoklauf auf Instagram gestreamt
„Seine Waffe war ein Gewehr“, sagte die Polizeichefin. „Der Verdächtige hat live gestreamt.“ Zum möglichen Motiv des Mannes machte sie keine Angaben. Der Fernsehsender CNN berichtete aber unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass dem 25-Jährigen gerade gesagt worden war, dass er seinen Job verliere. Er soll den Amoklauf live auf Instagram gestreamt haben.
Tresorraum als rettender Zufluchtsort
Ein CNN-Reporter berichtete zudem, einige Überlebende hätten sich in den Tresorraum retten und von dort die Polizei kontaktieren können. Ein Zeuge sagte einem örtlichen Fernsehsender, er habe gesehen, wie ein Mann mit einem „Sturmgewehr“ das Feuer eröffnete. Bei den Todesopfern handelte es sich laut Polizei um drei Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 64 Jahren. Drei der Verletzten schwebten zunächst noch in Lebensgefahr.
Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, bat auf Twitter: „Betet um die betroffenen Familien und um die Stadt Louisville.“ Er begab sich umgehend in die Innenstadt. Wenig später erklärte er vor der Presse, dass zwei gute Freunde von ihm unter den Opfern seien. Eine weitere Person, mit der er befreundet sei, werde noch im Krankenhaus behandelt. „Das ist schrecklich“, sagte der Demokrat, der mit den Tränen kämpfte.
„War ein guter Bursche“
Auch ein ehemaliger Schulkollege des Täters zeigte sich laut CNN fassungslos: „Er war ein guter Bursche, der aus einer sehr guten Familie stammte.“ Der junge Mann hatte laut Medienberichten 2020 sein Studium an der University of Alabama abgeschlossen und war seit Juni 2021 bei der Bank angestellt gewesen.
US-Präsident Joe Biden zeigte sich angesichts der erneuten „sinnlosen“ Tötungen frustriert. „Zu viele Amerikaner bezahlen für den Preis der Untätigkeit mit ihrem Leben“, schrieb er im Onlinedienst Twitter. „Wann werden die Republikaner im Kongress handeln, um unsere Gemeinschaften zu schützen?“ Biden hat wiederholt schärfere Maßnahmen gegen Waffengewalt gefordert.
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