Geleakte Dokumente
Pentagon: „Sehr hohes Sicherheitsrisiko“ für USA
Offenbar zieht Kiew erste Konsequenzen aus den geleakten Geheimdokumenten der US-Regierung und ändert sein militärisches Vorgehen gegen die russischen Besatzer. Unterdessen spricht das Verteidigungsministerium in Washington von einem „sehr hohen Risiko für die nationale Sicherheit“.
Der Vorgang habe „das Potenzial, Falschinformationen zu verbreiten“, sagte Pentagon-Sprecher Chris Meagher. „Wir untersuchen immer noch, wie das passiert ist und wie groß das Problem ist.“ Es müsse unter anderem geprüft werden, „wie diese Art von Informationen verteilt werden und an wen“. Meagher machte keine Angaben zur Echtheit der aufgetauchten Unterlagen.
Die geheimen US-Regierungsdokumente waren zuvor nach und nach auf Online-Plattformen wie Twitter, Telegram oder Discord und weiteren Plattformen aufgetaucht. Nach Angaben der „New York Times“ wurden sie über prorussische Kanäle verbreitet. Sie enthielten der Zeitung zufolge unter anderem Details über Waffenlieferungen, Bataillonsstärken und andere sensible Informationen. Ein Dokument fasse zudem die Ausbildungspläne von zwölf ukrainischen Kampfbrigaden zusammen. Einige Dokumente sollen laut „New York Times“ auch Informationen über interne Debatten in Regierungen von US-Bündnispartnern enthalten - etwa Diskussionen über die Frage, ob Südkorea Artilleriegeschosse für den Einsatz in der Ukraine zur Verfügung stellen sollte.
Nach Einschätzung von US-Medien könnten sich die Unterlagen als äußerst wertvoll für Moskau erweisen. Sie zeigten auch, wie weit US-Geheimdienste bereits in Teile des russischen Militärapparats vorgedrungen seien. In diesem Zusammenhang wird befürchtet, dass die Russen aus diesem Grund nun ihre Kommunikation ändern könnten, was wiederum den Zugang zu wertvollen Informationen kappen könnte.
Vorfall erinnert an WikiLeaks-Publikationen
US-Regierungsmitarbeiter sagten der „Washington Post“, einige der Unterlagen seien offenbar manipuliert worden. Allerdings stünden viele andere Dokumente im Einklang mit den Berichten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA zur internationalen Lage, die für Führungsebenen des Weißen Hauses, des Pentagons sowie des Außenministeriums bestimmt seien.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an die Enthüllung von rund 700.000 vertraulichen Dokumenten zu Aktivitäten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan durch die Online-Plattform WikiLeaks im Jahr 2010. Darunter befanden sich auch brisante Informationen zur Tötung von Zivilisten und Misshandlung von Gefangenen.
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