Bei Patienten, die an der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn leiden, entwickeln sich schmerzhafte Engstellen im Darm (Strikturen). Aufgrund fehlender Methoden konnten diese Komplikationen bislang nicht ausreichend bestimmt werden, um eine zielführende Behandlung einzuleiten. Ein neues bildgebendes Verfahren vermag das nun zu verbessern - und helfen, eine geeignete Therapie zu wählen.
20.000 Österreicher kämpfen mit Morbus Crohn und in Folge oft mit Komplikationen, eben etwa Strikturen. Diese Engstellen führen zu krampfartigen Schmerzen sowie Verdauungsproblemen und bedürfen daher praktisch immer einer Behandlung. Während rein entzündliche Verengungen sehr gut auf medikamentöse Therapien ansprechen, erfordern fibrotische, also mit nicht rückgängig zu machende Gewebeveränderungen einhergehende Engstellen, operative Eingriffe.
Unterschiedliche Therapiemöglichkeiten
Häufig liegen jedoch Kombinationen von Entzündung und Fibrose in unterschiedlichem Ausmaß vor. Bislang gab es kein bildgebendes Verfahren, mit dem eine therapierelevante Unterscheidung einer Entzündung der Darmwand sowie einer Fibrose möglich ist. Nun wurde von Forschern der MedUni Wien an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin erstmals eine neue Methode angewendet, um zu erkennen, ob Gewebeveränderungen vorliegen und wie schwer diese sind. Das hat Einfluss darauf, welche Therapie gewählt werden sollte.
Operation - ja oder nein?
„Mit der von uns entwickelten molekularen Bildgebung könnten in Zukunft jene Patienten frühzeitig erkannt werden, die von einem operativen Eingriff profitieren, um ihnen damit eine bei Fibrostenosen weniger wirksame medikamentöse Therapie zu ersparen“, fasst Co-Studienleiter Prof. Dr. Michael Bergmann von der Klinischen Abteilung für Viszeralchirurgie der Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie der MedUni Wien zusammen.
Jetzt sind Folgestudien geplant, in deren Rahmen die neue Methode in größerem Umfang angewendet wird. Dabei soll der Krankheitsverlauf bei Patienten mit Fibrostenosen sowie eine mögliche Umkehrbarkeit dieser Veränderungen unter einer ebenfalls neuen medikamentösen Therapien untersucht werden.
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