Für 140.000 Euro

Parlament: Sobotka will goldenes Klavier kaufen

Das Instrument sorgt seit November für Wirbel. Initiiert wurde die Anmietung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP).

(Bild: APA/Roland Schlager, Screenshot Bösendorfer, Krone KREATIV)

Schlappe 3000 Euro Miete im Monat kostet das umstrittene vergoldete Klavier, das Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Parlament aufstellen ließ. Weil der Mietvertrag bald ausläuft, überlegt Sobotka jetzt, den Konzertflügel anzukaufen. Kostenpunkt: etwa 140.000 Euro.

Der „permanente Erwerb eines Grand Pianos wird nach einer ersten Evaluierung angedacht“, erklärte Sobotka in einer Anfragebeantwortung an die NEOS. Konkret soll genau jenes vergoldete Instrument erworben werden, das Sobotka im Empfangssalon des renovierten Parlaments aufstellen ließ - was ihm heftige Kritik der Opposition einbrachte.

„Wir werden eine Möglichkeit suchen, das Klavier zu kaufen“, sagte Sobotka im Interview mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“ am Dienstag. Kosten würde es demnach etwa 140.000 Euro. Eine „abschließende Entscheidungsfindung“, was den Kauf betrifft, gebe es nicht, sagte ein Parlamentssprecher der APA. „Es wird als Option geprüft.“

Das ebenso umstrittene wie teure Grand Piano im Parlament

(Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)

„Visitenkarte Österreichs“
Warum genau der goldverzierte Flügel und nicht vielleicht einer, der preiswerter ist? „Österreich ist eine Kulturnation und schon in Skizzen des Architekten Theophil Hansen war ein Flügel von Bösendorfer im Parlament angedacht“, begründet es der Parlamentschef. Das Klavier solle diese Kooperation repräsentieren und eine „Visitenkarte Österreichs“ sein.

Das Original aus der Zusammenarbeit von Hansen und Bösendorfer war nicht mehr erhältlich, erklärte er in der Anfragebeantwortung. Es „wurde mit dem Sondermodell ‚Secession‘ ein kunstvoll gearbeiteter Flügel ausgewählt, der ebenso untrennbar mit Österreichs Kunst-, Kultur- und Handwerkskunst verbunden wird“, so Sobotka weiter.

Mietvertrag läuft im Juni aus
Der Ankauf sei zunächst nicht in Betracht gezogen worden, „da die Vorteile der Miete vorerst überwiegen“, heißt es in der Anfragebeantwortung noch. Der sechsmonatige Mietvertrag mit der Firma Bösendorfer läuft im Juni aus. Laut Sobotka wurde eine Variante gewählt, bei der der Flügel nach einigen Monaten oder Jahren gekauft werden könnte, wobei die Miete einberechnet würde. Der Listenpreis für das Klavier liegt bei rund 200.000 Euro.