„Energiesicherheit“
Ungarn warnt vor China und verhandelt mit Russland
Zwei Monate nach seinem umstrittenen Besuch in der weißrussischen Hauptstadt Minsk ist Ungarns Außenminister Peter Szijjarto nun zu Verhandlungen nach Moskau gereist. Bei den Gesprächen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und dem Generaldirektor des Nuklearkonzerns Rosatom geht es laut Szijjarto um die Energiesicherheit Ungarns.
In diesem Zusammenhang erklärte der ungarische Minister auf seiner Facebook-Seite: „Europas Energieversorgung hat den Winter wegen eines milden Wetters gut überstanden. Die Warnung der Internationalen Energieagentur ist aber eindeutig: Das Wiedererstarken der chinesischen Wirtschaft und der damit einhergehende radikal steigende Energiebedarf gepaart mit der außergewöhnlich langsamen Entwicklung der europäischen Energieinfrastruktur wird zu wirklichen Schwierigkeiten im kommenden Winter führen.“
Um die Energiesicherheit Ungarns zu gewährleisten, müssten Erdgas-, Erdöl- und Brennstab-Lieferungen für das Atomkraftwerk in Paks sichergestellt und Sanktionen gegen die russische Atomindustrie abgewehrt werden, so Szijjarto weiter. Und um genau diese Themen würden sich die Gespräche mit Russlands Vizeministerpräsident Alexander Nowak und Rosatom-Chef Alexej Lichatschow drehen, hieß es.
Ungarns Position im Ukraine-Krieg
Das EU- und NATO-Mitglied Ungarn fährt in Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der benachbarten Ukraine eine eigene Strategie. Ministerpräsident Viktor Orban verurteilte die russische Aggression, ohne den russischen Präsidenten Wladimir Putin namentlich zu kritisieren. Orban unterhielt vor dem Krieg sowohl zu Putin als auch zum weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, einem Verbündeten Putins, enge Beziehungen. Er weigert sich, Waffen an die Ukraine zu liefern, und fordert stattdessen einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensgespräche.
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