Vandalenakte
Italien plant harte Strafen gegen Klimaaktivisten
Sie kleben sich an Fahrbahnen, Gebäuden oder Kunstwerken an oder beschmieren diese. Die Rede ist von den Klimaaktivisten, die derzeit in zahlreichen Staaten ihren Protest gegen die Klimapolitik der Regierungen mit immer neuen Aktionen zum Ausdruck bringen. Das Verhalten von Mitgliedern der Letzten Generation und ähnlichen Gruppierungen führt zu immer mehr Rufen nach einer härteren Bestrafung. In Italien könnte demnächst ein schärferes Vorgehen beschlossen werden.
So prüft der italienische Ministerrat am Dienstag einen Gesetzesentwurf mit strengen Strafen gegen Personen, die Sehenswürdigkeiten beschmutzen, ruinieren oder verunstalten, verlautete aus Regierungskreisen. Die Verordnung soll Vandalenakte gegen Kunstwerke, wie sie in den vergangenen Monaten von Umweltaktivisten begangen wurden, verhindern. Der jüngste Vorfall einer langen Serie ereignete sich am 1. April in Rom, als eine schwarze Flüssigkeit in den berühmten Brunnen vor der Spanischen Treppe geschüttet wurde.
Kulturminister beklagt „systematischen Vandalismus“
Der Angriff auf den Brunnen in Rom sei „der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, hatte Kulturminister Gennaro Sangiuliano betont. „Wir sind mit einem systematischen Vandalismus gegen unser künstlerisches und kulturelles Erbe konfrontiert, das absolut nichts mit Umweltschutz zu tun hat. Diejenigen, die unser kulturelles Erbe beschädigen, dürfen nicht ungestraft davonkommen, sie müssen streng bestraft werden“, so der Minister. Er arbeite an einer Regelung, „die die Verantwortlichen für die Schäden zur Kasse bittet“.
Auch aus der österreichischen Politik vernimmt man Rufe nach Strafverschärfungen. Sogar vom grünen Vizekanzler Werner Kogler hat es bereits Kritik an den Aktionen gegeben. „Krone“-Umweltjournalist Mark Perry meinte unlängst in der krone.tv-Sendung „Nachgefragt“, sich mit „halbgiftigem“ Superkleber an die Straße zu kleben, sei alles andere als umweltfreundlich. Und bringen würde es auch nichts. „Das prallt an den Menschen ab.“
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