Iran und Russland

Geschäfte der Sanktionierten: Energie gegen Waffen

Ausland
11.04.2023 16:00

Während die europäischen Staaten - bis auf einige Ausnahmen - danach streben, ihre Energieabhängigkeit von Russland zu beenden, sucht Russland neue Abnehmen für seine Erdgas- und Erdölprodukte. Neben China spielt der Iran nunmehr eine immer größere Rolle. Die russische Regierung hat damit begonnen, den Iran auf dem Schienenweg mit Kraftstoffen zu beliefern. Das zeigen Aussagen von Industrievertretern sowie Exportdaten.

Bereits im vergangenen Herbst hatte der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak den Beginn von Swap-Lieferungen von Erdölprodukten mit dem Iran angekündigt. Die Lieferungen begannen aber laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erst in diesem Jahr. Im Februar und März lieferte Russland demnach bis zu 30.000 Tonnen Benzin und Diesel in den Iran. Der Kraftstoff wurde per Bahn von Russland über Kasachstan und Turkmenistan geliefert.

Der Iran ist zwar selbst Ölproduzent und verfügt über eigene Raffinerien. Aber in letzter Zeit überstieg der Verbrauch die inländische Kraftstoffproduktion, insbesondere in den nördlichen Provinzen des Landes. (Bild: APA/AFP/ATTA KENARE)
Der Iran ist zwar selbst Ölproduzent und verfügt über eigene Raffinerien. Aber in letzter Zeit überstieg der Verbrauch die inländische Kraftstoffproduktion, insbesondere in den nördlichen Provinzen des Landes.

Sanktionen sollen umschifft werden
Der Iran ist zwar selbst Ölproduzent und verfügt über eigene Raffinerien. Aber in letzter Zeit überstieg der Verbrauch die inländische Kraftstoffproduktion, insbesondere in den nördlichen Provinzen des Landes, sagte ein Händler auf dem zentralasiatischen Markt für Ölprodukte. Russland will mit der Lieferung auch die von den westlichen G7-Staaten eingeführte Preisobergrenze für Ölprodukte umgehen.

„Wir gehen davon aus, dass die Kraftstofflieferungen in den Iran in diesem Jahr zunehmen werden“, sagte einer der Insider, die mit den Lieferungen in den Iran vertraut sind. Der Iran wiederum soll Russland unter anderem mit Militärmaterial wie Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine beliefern. Dies wird allerdings von beiden Seiten abgestritten.

Überreste einer abgeschossenen Shahed-Kamikaze-Drohne: Kiews Drohnenjäger sind bemüht, Drohnen über unbewohntem Gebiet zu neutralisieren und die Überreste schnell einzusammeln. (Bild: Ukrainian military's Strategic Communications Directorate)
Überreste einer abgeschossenen Shahed-Kamikaze-Drohne: Kiews Drohnenjäger sind bemüht, Drohnen über unbewohntem Gebiet zu neutralisieren und die Überreste schnell einzusammeln.

Russland unterstützt Irans Atomprogramm
Erst vor knapp zwei Wochen hatte Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian erklärt, dass die beiden Länder vor dem Abschluss „eines langfristigen strategischen Vertrags“ seien. Details nannte er nicht. Schon in den vergangenen eineinhalb Jahren sei der bilaterale Handel um mehr als das 3,5-Fache gestiegen, lobte er stattdessen. Der russische Amtskollege Sergej Lawrow wiederum betonte Moskaus Unterstützung für Teheran in der Frage des iranischen Atomprogramms.

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