Es ist wohl eines der verrücktesten Geständnisse, die es im Motorsport jemals gegeben hat: Wenige Tage vor der 42. Auflage das Motorrad-Bergklassikers in Landshaag erklärt der Streckenrekordhalter mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten, warum seine Fabelzeit aus dem Jahr 2016 einen wahrlich tierischen Hintergrund hat . . .
Eine Minute, neun Sekunden und 940 Tausendstel! Eine Zeit, die Andreas Gangl vor sieben Jahren auf die 3620-m-Strecke von Landshaag hinauf nach St. Martin mit einer Suzuki namens „Dicke Berta“ gefühlt fast so in den schwarzen Asphalt gemeißelt hat wie Gott einst am Berg Sinai die Zehn Gebote in die Gesetzestafeln.
Denn auch diese 1:09,940 Minuten beinhalten immer mehr etwas von Ewigkeit. Seit 2016 sind sie unerreicht.
In puncto Speed ist der Unterschied zur MotoGP am Red-Bull-Ring nimmer recht groß
Landshaag-Veranstalter Markus Altenstrasser
Wie damit auch der 186,3-km/h-Schnitt, über den Veranstalter Markus Altenstrasser vom MSC Rottenegg nur sagt: „Da ist der Unterschied zur MotoGP am Red-Bull-Ring nimmer recht groß!“
Knapp 315 km/h-Spitze!
Zumal der Top-Speed im Mühlviertel auch knapp 315 km/h beträgt. Trotz Lkw-Spurrillen im Asphalt. Die den im Ortsteil Himmelreich beginnenden Höllenritt noch teuflischer werden lassen - was dem PS-Klassiker aber nur noch mehr Spektakel und Besucher garantiert! Zumindest 15.000 werden am 22. und 23. April zur 42. Landshaag-Auflage pilgern, um die 270 Piloten in den Trainings und im Rennen am Sonntag zu sehen.
Ich habe vorm Rennwochenende immer Durchfall und Schlafstörungen.
Landshaag-Rekordhalter Andreas Gangl
Damit auch Rekordhalter Gangl, der zugibt, vorm Rennwochenende „stets Schlafstörungen und Durchfall“ zu haben. Was laut ihm jedoch nichts mit Angst zu tun hat, sondern mit dem Tüfteln an Abstimmung und Material. Und noch etwas verrät der 43-jährige Justizwachebeamte aus Niederösterreich: „Dass ich 2016 so schnell war, lag auch am Borkenkäfer!“ Erklärung: „Der war im Herbst 2015 extrem aktiv, weshalb damals entlang der Strecke viele Bäume geschlägert werden mussten, damit aber eine Waldpassage nicht nur viel besser einsehbar war, sondern die Strecke dort auch mehr Sonneneinfall bekam. Womit auch der Grip besser war . . .“
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