ChatGPT ist in aller Munde - die „Krone“ fragte bei Experten nach, ob Gefahren oder Chancen dabei überwiegen und in welchen Bereichen die Künstliche Intelligenz nutzbar gemacht werden kann.
Viele Ängste dominieren, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz und deren neue, sehr populäre Anwendung ChatGPT geht. Werden Fake News in Umlauf gebracht? Werden Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren?
Experten sehen viele positive Seiten
Zwei, die sich beruflich ständig mit künstlicher Intelligenz beschäftigen, sind Martin Gruber, Leiter von Brainbox AI Europa und Berater für künstliche Intelligenz, und Clemens Wasner, Gründer und Obmann von AI Austria. Für sie ist ChatGPT vor allem positiv behaftet: „ChatGPT ist eine Demokratisierung von Technologie, wie wir sie zum letzten Mal bei den Smartphones hatten. Damals konnten nicht alle mit einem PC umgehen, aber mit den Smartphones war es plötzlich leicht, Fotos zu verschicken oder Videoanrufe zu machen. Jetzt senkt ChatGPT die Barriere bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz, es ist ein einfaches Tool, jeder kann in die Chatbox eine Frage reinschreiben“, so Wasner.
Arbeitsplätze sieht er nicht in Gefahr: „Ich sehe das nicht, denn wir haben ja überall einen massiven Fachkräftemangel. Was sich ändern wird, sind Berufsprofile.“ Soziale Intelligenz oder Einfühlungsvermögen könne eine künstliche Intelligenz aber nicht ersetzen, sie sei vor allem bei Standardaufgaben von Nutzen: „Anwendungsfelder gibt es etwa im Kundenservice, im Gesundheits- und Bildungswesen“, so Gruber. Der die Ängste, die viele Menschen plagen, versteht: „Natürlich sind Risiken dahinter und werden Fragestellungen aufgeworfen, die man angehen muss. ChatGPT zeigt auch, wo Handlungsbedarf bei Regulierungen besteht - wie weit darf künstliche Intelligenz gehen? Diese Entscheidungen müssen auf politischer Ebene getroffen werden.“
In Österreich sei hier noch nicht viel passiert, wohl aber international: „Der European AI Act soll noch heuer beschlossen werden. Dabei soll künstliche Intelligenz nach vier Stufen reguliert werden. Die strengste Stufe ist jene, bei der das Risiko besteht, dass Menschen in Kategorien eingeteilt werden“, erklärt Wasner. Auch im Bereich Fake News sollen künftig Wasserzeichen und Erkennungssoftware helfen, die Verlässlichkeit von Quellen zu prüfen.
Technologie muss richtig eingesetzt werden
Beide Experten sehen jedenfalls mehr Chancen als Gefahren: „Das ist nichts Böses, sondern etwas, was hilft, unser Leben im privaten und beruflichen Kontext leichter zu machen. Die Technologie ist fantastisch, sie muss nur richtig eingesetzt werden.“
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