Aufgrund der zweiten Gehirnerschütterung in dieser Saison hatte Alessandro Hämmerle das Weltcupfinale auslassen müssen. Nun gab der Vorarlberger ein „Comeback“ - als alpiner Skiläufer. Ob er die Sportart wechseln will und er nach dem skandalösen WM-Finale ans Aufhören dachte, wohin es auf Urlaub geht und welcher Hirscher-Rekord ihn reizen würde? All das verriet „Izzi“ der „Krone“.
„Ich wusste ja selbst nicht, ob ich es noch kann“, erklärt Snowboardcross-Olympiasieger Alessandro „Izzi“ Hämmerle seinen Ausflug auf Alpinskier am Osterwochenende in seiner Montafoner Heimat und ergänzt augenzwinkernd: „Ich bin aber schnell draufgekommen, dass es wie mit dem Fahrradfahren ist - man verlernt es nicht.“
Großer Ärger ist abgehakt
Sorgen, dass der 29-Jährige sich vom Snowboardsport verabschieden könnte, sind aber unbegründet. Selbst um das Skandalfinale bei der WM in Bakuriani (Georgien), bei dem der Gaschurner auf Goldkurs liegend vom Deutschen Martin Nörl „abgeschossen“ wurde, als Vierter leer ausging und eine Gehirnerschütterung erlitt, die ihn zum vorzeitigen Saisonende zwang, war ein Karriereende kein Thema. „Natürlich war der Ärger groß, aber das ist abgehakt. Mein Blick geht nach vorne“, verrät Izzi, der am Freitag zum Surfurlaub nach Costa Rica abhebt.
Testen für Olympia 2026
Danach startet die Vorbereitung für den neuen Winter. Und da gibt es ein großes Ziel: den vierten Sieg im Gesamtweltcup. „In einer Saison ohne Olympia oder WM liegt der Fokus schon stark auf der Kristallkugel“, gesteht er und lässt mit einem Nachsatz aufhorchen. „Zudem wird sich auch die Chance bieten, das eine oder andere für die Saisonen danach zu testen.“ Heißt, der Montafoner wird 2026 in Mailand /Cortina (Italien) sein zweites Olympia-Gold ins Visier nehmen? „Dieser Winter hat mir gezeigt, dass man das nicht planen kann. Aber ja, wenn ich gesund bin, möchte ich es versuchen“, sagt Hämmerle.
Beeindruckende Serie von Hämmerle
Damit könnte er auch einen Rekord von Marcel Hirscher knacken. Der hatte es zwischen der Saison 2009/10 und dem Winter 2018/19 geschafft, in jeder Saison zumindest ein Weltcuprennen zu gewinnen. Nach seinem Sieg in Cervinia (Italien) im Dezember 2022 liegt Izzi in dieser Wertung aktuell bei acht Wintern in Serie, in denen er Siege einfahren konnte. „Sollte es mir gelingen, diese Rekordmarke von Marcel zu erreichen, wäre es schon etwas sehr Spezielles für mich“, gesteht Hämmerle. Zum Vergleich: Alpin-Ass Vincent Kriechmayr konnte in den vergangenen sechs Saisonen stets zumindest ein Rennen gewinnen. Skispringer Stefan Kraft gewann seit dem Winter 2014/15 bereits 30 Weltcup-Entscheidungen, anders als der Vorarlberger blieb der Salzburger aber in den Saisonen 2017/18 und 2020/21 ohne Einzelerfolg im Weltcup.
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