Die Vorsitzende des Aufsichtsrats des niederösterreichischen Energieversorgers EVN, Bettina Glatz-Kremsner, legt ihr Mandat zurück. Das teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Sie trete „aus persönlichen Gründen“ von ihrem Amt zurück.
Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll in einer außerordentlichen Hauptversammlung gewählt werden, ein Termin hierfür steht allerdings noch nicht fest. Glatz-Kremsners Rücktritt werde spätestens mit 30. Juni wirksam.
„Werde Mandat zurücklegen“
„Nachdem ich mich im Februar entschlossen habe, meine Funktion als Generalrätin der Österreichischen Nationalbank nicht zu verlängern, habe ich mich nun auch entschlossen, mein Aufsichtsrats-Mandat bei der EVN AG mit spätestens Ende Juni 2023 zurückzulegen“, teilte Glatz-Kremsner über die EVN mit. Sie sehe das Unternehmen gut auf die Zukunft vorbereitet.
Der Aufsichtsrat und Vorstand dankten der scheidenden Aufsichtsratschefin für ihre langjährige Tätigkeit und verwiesen auf die „wesentlichen Weichenstellungen“ wie die „Strategie 2030“, die in Glatz-Kremsners Zeit bei der EVN vorgenommen worden seien.
Im Visier der WKStA
Glatz-Kremsner war im Zuge der Casinos-Austria-Affäre in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, auch sie kommt in den ÖBAG-Chat-Protokollen von Thomas Schmid vor. Während ihrer Zeit als Generaldirektorin an der Spitze der Casinos war Peter Sidlo Finanzvorstand. Der frühere FPÖ-Politiker Sidlo war nach nur sieben Monaten wieder abberufen worden - wegen des Verdachts auf Postenschacher und Gesetzeskauf. Auch an Glatz-Kremsner ging die Affäre nicht spurlos vorüber, die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelte gegen sie wegen Falschaussage.
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