Vor Biden-Besuch:

Nordirland: Polizei findet auf Friedhof Rohrbomben

Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Nordirland hat die Polizei am Dienstag in der Stadt Londonderry vier Rohrbomben entdeckt. Sie seien entschärft worden und würden nun untersucht werden, hieß es in einer Mitteilung.

Die Sprengsätze wurden laut den Ermittlern auf einem Friedhof gefunden, der tags zuvor Schauplatz eines Aufmarsches einer katholisch-republikanischen Gruppierung war. Am Rande der nicht angemeldeten Kundgebung am Montag war es zu Ausschreitungen gekommen, bei denen ein Polizeiauto in Brand gesetzt wurde.

Eine der vier Rohrbomben (rot markiert), die in Londonderry entdeckt wurden

(Bild: Police Service of Northern Ireland (PSNI))

In diesem Freidhof der Stadt Londonderry wurden am Dienstag vier Rohrbomben entdeckt.

(Bild: kameraOne (Screenshot))

Polizeiautos mit Molotow-Cocktails beworfen
Während der Durchsuchung des Friedhofs seien Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails auf Polizeiautos geworfen worden (Bild unten), hieß es seitens der Polizei. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand, zwei Fahrzeuge wurden beschädigt. Die Stadt Londonderry wird von ihren katholischen Bewohnern nur Derry genannt.

(Bild: Associated Press)

Der US-Präsident wurde am Dienstagabend anlässlich des 25. Jahrestags des Karfreitagsabkommens in Nordirlands Hauptstadt Belfast erwartet. Der Friedensschluss von 1998 beendete einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg zwischen den meist katholischen Befürwortern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands und den überwiegend protestantischen Anhängern der Union Nordirlands mit Großbritannien.

Gewaltausbrüche sind inzwischen selten geworden. Die Gesellschaft ist aber noch immer tief gespalten.