Die Polizei trägt einen Pöbler unter Applaus der Zuschauer aus einer Vorstellung in der Wiener Staatsoper. Der deutsche Arzt war mit der Inszenierung nicht zufrieden und musste das auch äußern. Einen Opernliebhaber bedrohte er sogar.
Die Wiener Staatsoper war ausverkauft, die Kulturfans lauschten gespannt einer Inszenierung von „La Traviata“ - die einem deutschen Arzt aber nicht zu gefallen schien. Er habe immer wieder laut gestöhnt, sein Handy gezückt. Demonstrativ machte er Fotos.
„Ich mach aus dir Hackfleisch!“
Zum Ärger seines Sitznachbarn, der ihn höflich bat, damit aufzuhören. „Dann hat er gebrüllt: ,Ich mach aus dir Hackfleisch!‘ Es war absolut bedrohlich“, erinnert sich eine Salzburger Universitätsprofessorin im Zeugenstand. Immer wieder habe er danach provokante Bewegungen gemacht.
Ich habe überreagiert. Eigentlich hat er recht gehabt, aber die Art und Weise, wie er das gesagt hat, war nicht in Ordnung.
Der Arzt in seiner polizeilichen Aussage
Und als Krönung weigerte er sich, die Oper zu verlassen. Die Polizei trug ihn schließlich hinaus - die Menge applaudierte. „Ich kann manchmal sehr stur sein“, sagte er den Beamten. Zu seinem Prozess in Wien erscheint der Deutsche nämlich nicht. Das Urteil - nicht rechtskräftige vier Monate bedingt wegen Nötigung - fällt in Abwesenheit. Zudem hat er in Wien lebenslanges Opernverbot.
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