Spezialkräfte vor Ort?

Leaks deuten auf NATO-Elitetruppen in Ukraine hin

Ukraine-Krieg
12.04.2023 15:50

Geleakte US-Geheimdienstdokumente deuten darauf hin, dass westliche militärische Spezialkräfte in der Ukraine im Einsatz sind. So setze etwa Großbritannien in dem Kriegsland rund 50 Kräfte seiner als „Special Forces“ bekannten Eliteeinheit ein, berichten britische Medien übereinstimmend unter Berufung auf eines der Dokumente.

Andere NATO-Staaten sollen den Berichten des „Guardian“ und der BBC zufolge mit ähnlichen Einheiten vor Ort sein - Frankreich und die USA mit jeweils rund 15 Kräften, Lettland soll 17 Mann im Einsatz haben und die Niederlande einen. Aus dem Dokument geht demnach nicht hervor, wo die Spezialkräfte sich genau aufhalten und was sie konkret vor Ort tun.

Die Präsenz der Eliteeinheiten in der Ukraine dürfte von der russischen Regierung ausgeschlachtet werden, die schon länger argumentiert, dass nicht nur die Ukraine, sondern auch die NATO der Feind sei.

Behauptungen „nicht für bare Münze nehmen“
Das britische Verteidigungsministerium macht prinzipiell keine Angaben zu solchen Missionen der Spezialkräfte und will die Berichte nicht kommentieren. Das Ministerium veröffentlichte jedoch eine allgemeine Reaktion auf die Leaks auf Twitter: Die Dokumente würden inhaltlich ein „schwerwiegendes Maß an Ungenauigkeit“ aufweisen, hieß es darin. Man solle die Behauptungen darin nicht „für bare Münze“ nehmen, da es das Potenzial für die Verbreitung von Falschinformationen gebe.

Seit Wochen kursieren im Internet geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publizierte.

Leck wird gesucht
US-Behörden prüfen derzeit die Echtheit der Dokumente sowie den Ursprung der Leaks. Einem Bericht der „New York Times“ zufolge sollen etliche echte Dokumente zunächst in Originalform online veröffentlicht worden sein. Später sollen dann auch nachträglich manipulierte Versionen aufgetaucht sein.

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