Weltweit einmalig
Dänemark führt Steuer auf Fett in Nahrungsmitteln ein
Die Maßnahme soll die Bevölkerung des Landes davon abhalten, zu viel der als ungesund verschrienen Fette zu essen. Die Dänen reagierten mit Hamstereinkäufen, während der dänische Industrieverband einen "bürokratischen Alptraum" beklagt.
Chaos in Geschäften: Menschen kaufen Vorräte
"Wir mussten unsere Lager mit tonnenweise Butter und Margarine auffüllen, um unsere Kunden bedienen zu können", sagt Sören Jörgensen vom Molkerei-Konzern Arla. Christian Jensen, Leiter eines Supermarktes in der Hauptstadt Kopenhagen, sprach von einer "chaotischen" Woche: "Es gab viele leere Regale. Die Leute haben ihre Tiefkühltruhen gefüllt." Auswirkungen auf das Konsumentenverhalten durch die Steuer erwartet Jensen aber nicht. "Wenn die Leute einen Kuchen kaufen wollen, dann kaufen sie ihn."
Komplizierte Umsetzung
Eine Sprecherin des dänischen Industrieverbandes sprach von einem komplizierten System, das den Lebensmittelproduzenten viel Arbeit bereite. Zumal nicht nur das Fett in den Lebensmitteln selbst ermittelt werden müsse, sondern auch das bei der Zubereitung benutzte Fett, etwa Frittieröl. Für alle Lebensmittel müssten nun neue Preise berechnet werden, die Kosten trage letztlich der Konsument.
Bereits im Juli hatte Ungarn eine Abgabe eingeführt, die die Bürger zur gesunden Ernährung erziehen soll. Die sogenannte Chipssteuer betrifft übermäßig gesalzene, süße, kohlenhydrat- oder koffeinreiche Fertigprodukte (siehe Infobox).
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