Mit der Kür von Friedrich Mayr-Melnhof als Spitzenkandidat für das Bürgermeisteramt in St. Georgen/Attergau sorgte die ÖVP für eine Überraschung. Wie der Quereinsteiger (36) tickt - die „Krone“ fragte nach.
„OÖ Krone“: Als Ende März Ferdinand Aigner seinen Rücktritt als Bürgermeister bekannt gab, hatte Sie niemand auf der Rechnungen. Sie waren Ersatz-Gemeinderat, jetzt Bürgermeister-Kandidat der VP – wie kam’s dazu?
Friedrich Mayr-Melnhof: Ferdinand hat mich vor eineinhalb Jahren ins Boot geholt. Ich sitze seither im Verkehrs- und Wirtschaftsausschuss und habe mich auch kritisch zu manchen Dingen, wie etwa zu Widmungsangelegenheiten, geäußert. Nur motzen, nichts machen, geht aber nicht. Als Ferdinand mich vor drei Wochen fragte, ob ich mich für seine Nachfolge bereit erklären würde, merkte ich, wie in mir der Wille immer stärker wird. Jetzt will ich Bürgermeister werden.
Sie haben drei Kinder, zwei Betriebe. Geht sich das zeitlich alles auch aus?
Mit meiner Familie habe ich alles geklärt, auch in den Betrieben ist alles geregelt. Ich bin mir deshalb sicher, dass das Bürgermeisteramt mit meiner Selbstständigkeit gut Hand-in-Hand gehen wird.
Mit welchen Zielen treten Sie zur Wahl im Herbst an?
Die Gestaltung der Lebensqualität für die Menschen in meiner unmittelbaren Nähe und Umgebung ist das, was mich an dieser Aufgabe begeistert. Ich bin in Sankt Georgen aufgewachsen und groß geworden. Als Bürgermeister will ich meiner Heimatgemeinde und dem Lebensmittelpunkt meiner Familie etwas zurückgeben.
In der Gemeinde sorgte die Überbelegung des Flüchtlingsheims Thalham für Wirbel. Wie stehen Sie zu dazu?
Selbstverständlich habe auch ich die Entwicklungen mitverfolgt. Ich möchte mir aber zuerst ein Bild verschaffen und mich dann dazu äußern. Ich kenne noch nicht einmal den Vertrag zwischen Bund und Gemeinde.
Aigner ging auf Konfrontation mit dem Bund, der ÖVP. Werden auch Sie so agieren?
Ich bin sicher kein Gummibärli, das sich verbiegt. Ferdinand Aigner hat die Einstellung, dass er von den Bürgern gewählt wurde und ihnen verpflichtet ist. Das findet ich gut. Es muss immer das Wohl der Bürger an erster Stelle stehen.
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