Am Dienstag wird die parlamentarische Auslieferung des steirischen FPÖ-Chefs Mario Kunasek beschlossen. Neue Ermittlungen befeuern im Vorfeld die Gerüchteküche. Strebt jemand aus dem Parteiumfeld den Kronzeugen-Status an?
Kommenden Dienstag wird im steirischen Landtag Geschichte geschrieben. Im Verfassungsausschuss wird über die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von FPÖ-Chef Mario Kunasek entschieden. Und da sich selbst die Freiheitlichen dafür aussprechen, sind grünes Licht und somit Ermittlungen gegen Kunasek fix - ein seltener Vorgang.
Es geht um die Finanz-Causa in der FPÖ Graz. Wie berichtet, sollen bis zu 1,8 Millionen Euro an Klubgeldern veruntreut worden sein. Gegen die ehemaligen Spitzen der Partei und einige weitere Funktionäre wird seit mehr als einem Jahr ermittelt.
Kunasek weist alle Vorwürfe zurück
Zusehends gerät auch die freiheitliche Landespartei in den Fokus der ermittelnden Staatsanwaltschaft Klagenfurt: Es besteht laut ihr der Verdacht, dass Kunasek die Vorgänge in Graz als Beitragstäter nicht unterbunden habe. Der Parteichef bestreitet alle Vorwürfe vehement und verspricht Kooperation mit den Behörden - für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Intern scheint Kunasek bisher vollen Rückhalt zu genießen.
Kronzeugenstatus im Blick
Für Unruhe sorgen im Vorfeld des Ausschusstags aber neue Gerüchte, dass jemand aus dem Umfeld der Partei daran arbeitet, Kronzeugenstatus zu erhalten. Neue Ermittlungsschritte und nicht zugängliche Aktenteile sollen darauf hindeuten. Eine offizielle Bestätigung vonseiten der Staatsanwaltschaften gab es am Mittwoch nicht. Der FPÖ Steiermark selbst ist dazu nichts bekannt, heißt es auf „Krone“-Anfrage.
Immer wieder hat es im Zuge der Finanz-Causa Gerüchte gegeben, dass Beschuldigte sich als Kronzeugen anbieten, um straffrei auszugehen. Bisher haben sie sich nicht bestätigt.
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