Mandat verletzt?

Trump verklagt Ex-Anwalt auf mehr als 500 Mio. $

Ausland
12.04.2023 21:37

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Anwalt Michael Cohen auf mehr als eine halbe Milliarde Dollar verklagt. Der Vorwurf: Der Jurist, der inzwischen mit Trump gebrochen hat, soll sein Mandatsverhältnis verletzt haben.

Wie am Mittwoch in Florida aus Gerichtsunterlagen hervorging, wird Cohen vorgeworfen, sein Mandatsverhältnis zu Trump verletzt zu haben: Er habe vertrauliche Informationen preisgegeben und Unwahrheiten verbreitet, heißt es. Eine Stellungnahme von Cohen liegt noch nicht vor.

Mehrere Gerichtsverfahren gegen Trump
Der langjährige Trump-Vertraute hatte vor einer Anklagejury (Grand Jury) ausgesagt, die den Republikaner später als ersten Ex-Präsidenten der US-Geschichte anklagte. Trump plädierte Anfang April auf nicht schuldig in diesem Fall. Er ist in mehrere weitere Gerichtsverfahren verwickelt.

(Bild: AP, AFP, krone.at-Grafik)

Schweigegeld an Pornostar gezahlt
Cohen, der sich inzwischen von Trump losgesagt hat, arbeitete zwölf Jahre lang als dessen persönlicher Anwalt eng mit dem Ex-Präsidenten zusammen. So hatte er etwa im Wahlkampf 2016 nach eigenen Angaben im Auftrag Trumps Schweigegeld an Pornodarstellerin Stormy Daniels (Bild unten) gezahlt, um kurz vor der Wahl politischen Schaden von diesem abzuwenden.

(Bild: AFP/Getty Images North America/Phillip Faraone)

Trumps Firma habe ihm die Auslagen später in mehreren Raten zurückerstattet, heißt es. Cohen wurde unter anderem wegen Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung 2018 zu drei Jahren Haft verurteilt.

Zivilfall zu betrügerischen Geschäftspraktiken
Am Donnerstag wird Trump wegen einer anderen Rechtssache erneut in New York erwartet. Er soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge in Manhattan für eine Befragung in einem Zivilfall zu betrügerischen Geschäftspraktiken erscheinen.

New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James wirft Trump, dem nach ihm benannten Unternehmen sowie seinen drei Kindern Donald Junior, Eric und Ivanka vor, Vermögenswerte je nach Bedarf größer oder kleiner dargestellt zu haben, um beispielsweise einfacher an Kredite zu kommen oder weniger Steuern zu zahlen.

Staatsanwältin will Wiedergutmachung erreichen
Mit der Zivilklage, die im Oktober verhandelt werden soll, will James unter anderem erreichen, dass die Trumps 250 Millionen Dollar (rund 229 Millionen Euro) als Wiedergutmachung zahlen müssen. Trumps Konzern weist die Vorwürfe zurück. 

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