Durchschnittlich 4,8 Tonnen Fleisch essen wir im Laufe unseres Lebens. Das erzeugt viel Tierleid und ist weder unserer Gesundheit, noch der Umwelt zuträglich. Etwa steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankugen und Krebsleiden.
„Betrachtet man Umweltauswirkungen, Tierwohl und gesundheitliche Effekte, ist der Fleischkonsum momentan um das Doppelte höher, als es allen drei Bereichen guttut, betont Dr. Marlies Gruber, Geschäftsführerin des „forum.ernährung heute“. „Aus ernährungsökologischer Perspektive sollten weniger tierische Lebensmittel konsumiert, dafür unter besseren - sprich tiergerechteren - Bedingungen produziert werden."
Tierwohl statt Massenproduktion
„Geringere Besatzdichten und großzügig dimensionierte Ställe wären wünschenswert. Damit sich diese Forderungen durchsetzen können, braucht es nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Verständnis, sondern auch die finanzielle Planungssicherheit für die Produzenten sowie mündige Konsumenten, die sich bewusst für die entsprechenden tierischen Produkte entscheiden“, erklärt Dr. Gruber. So kann jeder von uns etwas Sinnvolles beitragen und trotzdem genießen!
„Empfohlen wird, die Menge an Fleisch und Wurstwaren auf 300 bis 600 g pro Woche zu beschränken. Denn dieses tierische Produkt stellt zwar eine wertvolle Quelle für Eiweiß, Vitamin B6 und B12 sowie Niacin, Zink und Eisen dar, für eine ausgewogene Ernährung ist es jedoch nicht zwingend erforderlich.“ Weniger Fleisch, dafür mehr Qualität und Tierwohl tragen zudem zum Schutz der Umwelt und zur individuellen Gesundheit bei.
Von der „Schnauze bis zum Schwanz"
Wir sollten zudem wieder alle Teile der Tiere ,from nose to tail‘ in den Speiseplan aufnehmen. Wurde früher selbstverständlich alles, inklusive Innereien für die Ernährung genutzt, wollen Verbraucher heute meist nur noch die sogenannten Edelteile wie Filet oder Kotelett.
„Die Fleischerzeugung ist enorm aufwendig, energieintensiv und verbraucht viele Ressourcen. Deshalb ist es sinnvoll, so viele Teile des Tieres wie möglich zu nutzen und das Konsumverhalten im Ganzen zu überdenken“, betont Dr. Gruber.
16,5 Prozent der gesamten von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen stammen weltweit aus der Tierproduktion. Mastrinder und Milchkühe werden in riesigen Tierfabriken gehalten und sind der größte Klimasünder des Sektors - unter anderem wegen des hohen Bedarfs an Futtermitteln und des Ausstoßes an Methan. Zusätzlich kommt noch der CO2 Abdruck des Transports dazu.
Erst durch die „Nose to Tail“-Bewegung ist dies wieder ins Bewusstsein gerückt. Mit einer Kampagne machte das „forum.ernährung heute“ gemeinsam mit dem Ökosozialen Forum, den Bäuerinnen Österreich, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Umweltpädagogik und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft darauf aufmerksam.
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