Kiew widerspricht

Bachmut: Ukrainisches Heer soll eingekesselt sein

Ausland
13.04.2023 16:29

Laut dem Kreml haben russische Truppen die ukrainischen Verteidigerinnen und Verteidiger in Bachmut eingekesselt. Dabei hätten sie Unterstützung aus der Luft und von der Söldnertruppe Gruppe Wagner gehabt, hieß es. Das ukrainische Militär weist den Bericht zurück.

Ein Rückzug der „feindlichen Einheiten“ aus Bachmut sei derzeit nicht möglich, sagten Vertreterinnen und Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Auch weitere ukrainische Streitkräfte könnten nicht entsendet werden. Der Sprecher der ukrainischen Ost-Streitkräfte, Serhij Tscherewaty, wies die Angaben zurück. Sie entsprächen „nicht der Realität“, sagte er. Das Heer sei sehr wohl „in der Lage, alles Nötige wie Lebensmittel, Munition und Arzneimittel“ nachzuliefern sowie Verletzte zu versorgen. 

Prigoschin nennt Angaben „verfrüht“
Selbst Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nannte die Angaben „verfrüht“. Die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten würden weiterhin Reserven einsetzen und sie nach Bachmut entsenden. Die „härtesten und blutigsten Kämpfe“ gingen „weiter.“ Über eine vollständige Einkesselung zu sprechen, sei daher „verfrüht.“ Mehr als 80 Prozent der Stadt seien aber bereits unter russischer Kontrolle, die anderen würden sich „mit Verbissenheit widersetzen“, heißt es in einer Erklärung.

Mitglieder der ukrainischen Freiwilligenarmee an der Front bei Bachmut (Bild: APA/AFP/Sergey Shestak)
Mitglieder der ukrainischen Freiwilligenarmee an der Front bei Bachmut

 Im März war noch die Rede davon, dass die Truppen ungefähr 70 Prozent des Stadtgebiets kontrollieren würden. Die ukrainische Seite hatte dieser Darstellung damals widersprochen, aber eingeräumt, dass die Lage „immer noch sehr angespannt“ sei. Vize-Verteidigungsministerin Ganna Maliar bestätigte lediglich den Einsatz der Gruppe Wagner und „professioneller Fallschirmjägereinheiten.“

Weitgehend zerstört und verlassen
Bachmut ist seit Monaten heftig umkämpft und hat vor allem wegen der Dauer für beide Seiten symbolische Bedeutung. Die Stadt ist inzwischen weitgehend zerstört, von den ungefähr 70.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor dem Krieg sind nur mehr wenige übrig. Ende Februar war von etwa 5000 Zivilpersonen die Rede. Damals berichtete die ukrainische Armee, dass der Feind versuchen würde, die Streitkräfte von der Versorgung abzuschneiden. Auf diese Weise sollten sie zum Abzug oder Aufgeben gezwungen werden.

Immer wieder berichteten beide Seiten von Angriffen, die zum Teil abgewehrt worden seien. Die Regionen rund um die Stadt sind industriell geprägt.

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