Der eigentlich für Donnerstag geplante Start der Raumsonde JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) ist verschoben worden. Als Grund wurden beim Start-Event am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ungünstige Wetterbedingungen genannt.
Die Vorzeigemission der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA sollte um 14.15 Uhr vom ESA-Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana aus mit einer „Ariane-5“-Rakete starten. Der neue Start ist nun am Freitag um 14.14 Uhr geplant.
Rund 150 Wissenschaftler und Gäste waren in das IWF in Graz - St.Peter gekommen. „Ein Restrisiko ist immer da, das Wetter ist wechselhaft“, sagte IWF-Forscher Werner Magnes, nachdem via Livestream gegen 14.10 Uhr die Anhaltung des Countdowns bekannt gegeben wurde. Nähere Details zur Startverschiebung wurde vorerst nicht bekannt gegeben.
Startfenster noch bis Ende April offen
Gelingt der Start auch am Freitag oder Samstag nicht, müsse die Rakete laut Magnes vorerst in den Hangar zurückgeschoben werden. Startfenster gebe es dann noch bis zum 30. April. „Wenn man das nicht schafft, muss es in den September verschoben werden“, so der Forscher. Ein Start im September würde bereits zu einer Verzögerung der Ankunft um ein Jahr führen, die Planetenkonstellation sei dann nicht mehr so günstig, erklärte Magnes.
Reise zu Eismonden dauert acht Jahre
Ziel der bis 2034 anberaumten Mission des „Jupiter Icy Moons Explorer“ (JUICE) ist der Planet Jupiter mit seinen Eismonden. Europa, Kallisto und Ganymed sind die Monde, auf die die Forscher ab 2031 nach achtjähriger Reise der Sonde blicken wollen. Bei diesen Jupiter-Trabanten gibt es nach derzeitigem Wissen Meere unter dem Eis. Es könnten somit Voraussetzungen für Leben vorhanden sein.
Mit Know-how aus Österreich ausgestattet
Die Raumsonde ist auch mit Technologie und Know-how aus Österreich und allen voran der ÖAW ausgerüstet: So hat das Grazer Institut für Weltraumforschung mit der TU Graz u. a. ein neuartiges Quanteninterferenz-Magnetometer entwickelt. Gesteuert wird die über eine Milliarde teure Mission vom Kontrollzentrum der ESA im deutschen Darmstadt.
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