Böse Neuigkeiten

Hypo-Rettung kostet uns noch weitere Milliarden

Österreich
02.10.2011 20:39
Wesentlich früher als die griechische Finanz-Tragödie könnten nun die Folgen der Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria Österreichs Steuerzahler hart treffen: Die Rettung der Kärntner Bank werde "mit Sicherheit noch weitere vier Milliarden Euro kosten", warnt Ex-Finanzminister Hannes Androsch. Die nötigen Ausgaben könnten sogar auf sieben Milliarden ansteigen.

Die Situation für die Republik sei bereits überaus ernst, betont der Industrielle Androsch, der als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der FIMBAG, der Finanzmarktbeteiligung-Aktiengesellschaft des Bundes, die aktuellen Schwierigkeiten der heimischen Problembanken bestens kennt: "Die Bundesregierung hat rasch gehandelt, um bei Hypo Alpe Adria, der 'Bad Bank' der Kommunalkredit und bei der Volksbanken AG eine 'Kernschmelze' zu verhindern. Jetzt sind aber drei Jahre ohne Konsolidierung verstrichen."

Das Ergebnis: Eine von der Nationalbank für spätestens März 2012 geforderte Eigenkapitalaufstockung bei der Kärntner Hypo um 1,3 Milliarden Euro kann nur die Republik als Eigentümer aufbringen. Und zusätzlich muss die Hypo im Jahr 2013 aus vertraglichen Verpflichtungen mit dem früheren Mehrheitseigentümer BayernLB drei Milliarden Euro nach München überweisen.

Österreichs AAA-Rating nun in Gefahr
"Somit wird uns alle die Hypo sicher noch vier Milliarden Euro kosten. Am Ende vielleicht sogar sieben Milliarden", meint Androsch. Schon bisher hat der Bund die Summe eines Justiz-Budgets (1,5 Milliarden Euro) in die Rettung der Hypo investiert.

Diese Krisen-Situation bei den drei Problembanken und die steigenden Ausgaben im öffentlichen Haushalt seien "eine akute Gefährdung Österreichs", sagt Androsch: "Wir stehen bereits unter genauer Beobachtung: Österreich könnte sein AAA-Rating verlieren. Wenn das passiert, wird’s richtig teuer. Wir brauchen deshalb eine sofortige Schuldenbremse – in der Schweiz und in Deutschland funktioniert das doch auch."

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