Töten kein Tabu

Bärenattacke: Nun meldet sich auch Messner zu Wort

Ausland
13.04.2023 17:28

Nachdem ein Jogger in Norditalien von einem Bären attackiert und getötet wurde, spitzt sich die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch weiter zu. Nun hat sich Extrembergsteiger und Autor Reinhold Messner zu Wort gemeldet. Laut ihm soll das Töten von Bären in der Region kein Tabu sein, vor allem wenn sie aggressiv sind.

„Bären und Wölfe sind zu einem Problem geworden, für Landwirte, Züchter, Einwohner und Touristen“, sagte der 78-Jährige zur italienischen Zeitung „La Stampa.“ Die Population in der Provinz Trentino müsse halbiert werden, das Erlegen von aggressiven Tieren sei dafür ein legitimes Mittel.

Darüber hinaus bräuchte es eine klare europäische Gesetzgebung, um das Problem anzugehen. Es sei inakzeptabel, erst dann einzugreifen, wenn ein Raubtier bereits einen Menschen getötet hat. Man brauche ein klares Gesetz „von Kärnten bis nach Italien, in dem steht, wer entscheidet, was zu tun ist.“ Die Bären würden sich laut Messner nicht in der Wildnis befinden, denn die Alpen sind von Menschen bewohnt und „beherbergen Tausende Touristen.“

Nach der Bärenattacke in Italien zeigten Tierschützer nun den Trentiner Landeshauptmann an. (Symbolbild) (Bild: stock.adobe.com)
Nach der Bärenattacke in Italien zeigten Tierschützer nun den Trentiner Landeshauptmann an. (Symbolbild)

Wie berichtet, wurde in der vergangenen Woche ein Jogger tot an einem Forstweg in der Trentiner Gemeinde Caldes (Italien) gefunden. Eine bereits mehrfach auffällig gewordene Bärin hatte den Mann getötet. Sie ist die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno. Nach einer Attacke im Jahr 2020 sollte die Bärin bereits erlegt werden, ein Gericht entschied damals aber gegen die Tötung.

Diesmal hat der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, jedoch entschieden, dass das Tier gesucht und erlegt werden solle. Das Gebiet werde nun überwacht, zwei Röhrenfallen seien aufgestellt worden, hieß es am Donnerstag. Laut der Provinz gibt es in dem Gebiet seit dem EU-Projekt „Life Ursus“ deutlich mehr Bären. Statt wie geplant 50, haben sich etwa 100 wild lebende Tiere angesiedelt.

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