Jetzt in Haft

18-Jährige als „Schlepper-Königin“

Burgenland
14.04.2023 09:25

Für die Schleppung von mindestens 58 Illegalen ist eine junge Irakerin - die selbst illegal nach Deutschland kam - verantwortlich. Am Donnerstag stand sie in Eisenstadt vor Gericht und fasste eine unbedingte Haftstrafe aus.

Völlig skrupellos agierte eine heute 19-Jährige, die sich nun wegen des Vorwurfs der Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung am Landesgericht Eisenstadt verantworten musste.

Flüchtlingskind wurde zur Schlepperin
Die irakische Christin war im Jahr 2013 als Kind samt ihrer Familie mit Hilfe von Schleppern illegal nach Deutschland gereist. Dort erhielt sie Asyl. Doch die ihr dadurch gebotene Chance auf ein besseres Leben nutzte sie nicht, ganz im Gegenteil. Eine Berufsausbildung brach die junge Frau ab, heiratete, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben. Auch in Schlägereien war die Teenagerin öfter verwickelt, prügelte gar mit einer Glasflasche einmal auf den Kopf eines Opfers ein! Dann lernte sie über das Internet einen Araber kennen, der ihr das schnelle Geld anbot - als Schlepperin. Verlockend für die Jugendliche, die mehr als 2000 Euro Schulden angehäuft hatte.

Migranten für Gewinnmaximierung in Kleinwagen gepfercht
Mit gerade einmal 18 Jahren pferchte die Irakerin daher nicht nur selbst ein Dutzend Menschen in einen kleinen Toyota Corolla, sondern organisierte auch gleich ganze Schlepperkonvois, bis sie im Oktober 2022 im Burgenland gefasst wurde. Auch ihr eigener Ehemann beteiligte sich munter an dem kriminellen Treiben. Sie ist für die Schleppung von mindestens 58 Illegalen verantwortlich. Je höher die Zahl der Geschleppten, desto höher der Umsatz, so ihre Logik.

Beim Prozess brach die Frau in Tränen aus und gestand alles. Sie habe sich von der Aussicht auf schnelles Geld verführen lassen. Ihr Verteidiger, Topanwalt Werner Wendt, bat um ein mildes Urteil.

Mildes Urteil
Bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren lag das Urteil - 21 Monate unbedingt - im unteren Bereich. Als mildernd wertete das Gericht das zum Tatzeitpunkt junge Alter der Angeklagten. Wäre sie über 21 Jahre gewesen, so wäre sie kaum unter drei Jahren Haft davon gekommen, wie vergleichbare Fälle zeigen. Das Telefon, das sie für die Koordination der Schleppungen benutzt hatte, ein Iphone 11, wird konfisziert.

Nach kurzer Beratung mit ihrem Verteidiger nahm die Irakerin die 21 Monate Haft unter Tränen an.

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