Ein Unternehmer aus dem Flachgau bestellte 3643 Karten für die Passionsspiele in Oberammergau. Die Spiele fielen aus. Nun fragt der Staatsanwalt: Wo ist das restliche Geld?
Sie sind nur alle zehn Jahre zu sehen, werden seit dem Jahr 1634 aufgeführt, zuletzt 2022: Die Rede handelt von den weithin bekannten Passionsspielen im bayerischen Oberammergau. Das Stück ist am Donnerstag Thema eines Strafprozesses im Landesgericht Salzburg geworden. Veruntreuung und betrügerische Krida lautet der Vorwurf von Staatsanwalt Alexander Winkler gegen einen im Flachgau lebenden deutschen Unternehmer (50).
Dieser betrieb eine Reise-Agentur und bot einer britischen Reisegesellschaft ein Paket für die Passionsspiele an: Der Anklage nach bestellte er für den Kunden zwischen April 2017 und Februar 2020 insgesamt 1243 Tagestickets und 2400 Ticket-Arrangements. Dafür zahlte ihm die britische Firma rund eine Million Euro. Doch dann kam Corona. Die Oberammergauer sagten die Passionsspiele ab – erst das zweite Mal in ihrer Geschichte. In weiterer Folge schlitterte auch die Firma des Beschuldigten in die Insolvenz. „Der Angeklagte hat eine Million Euro bekommen und nur 500.000 Euro zurückgezahlt“, untermauerte der Ankläger die Vorwürfe. Was passierte mit dem restlichen Geld?
Unternehmer bestritt die Vorwürfe – Prozess vertagt
„Es stellt sich naturgemäß anders dar“, bestritt der Verteidiger des Unternehmers die Vorwürfe vehement und meinte, dass das Ganze nur ein Sachverständiger genau klären könnte. „Aber jeder Cent der Million ist auf den Konten nachzuweisen.“
Der Strafprozess endete am Donnerstag aber noch mit keinem Ergebnis: Die Richterin vertagte auf den 28. April.
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