10.500 neue Mitglieder

Geldregen in Parteikassa durch roten Machtkampf

Politik
13.04.2023 19:56

Der rote Machtkampf hat für die SPÖ überraschend erfreuliche Begleiterscheinungen bei den klammen Finanzen - 10.500 Neumitglieder spülen Hunderttausende Euro in die Kassa.

Sag, wie hast du es mit der Sozialdemokratie? Die SPÖ kann aufgrund der Befragung unter allen Mitgliedern über den Parteivorsitz offenbar doch etwas bewegen. Denn wie Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch der „Krone“ bestätigt, haben sich binnen vier Wochen mehr als 10.000 neue Genossen eingeschrieben.

Partei-Jahresbeitrag macht bis zu 78 Euro aus
Statt knapp 138.000 Mitglieder noch Anfang März dürfen jetzt somit 148.000 ab Ende April ihr Kreuzchen für die bisherige Parteichefin Pamela Rendi Wagner oder aber die beiden Herausforderer, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, machen. Unerwarteter Nebeneffekt des SPÖ-Machtkampfes für die tiefroten Zahlen: Bei bis zu 78 Euro Partei-Jahresbeitrag (günstiger ist es für Pensionisten, Jugendliche und Studenten) sollen heuer Hunderttausende Euro mehr in die klammen Kassen gespült werden.

Andreas Babler, Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner (v.l.) (Bild: APA, Krone KREATIV)
Andreas Babler, Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner (v.l.)

Zumindest bei den Finanzen dürfte der parteiintern umstrittene Rendi-Wagner-Vertraute jedenfalls ein besseres Händchen haben als der für sein Faible teurer Uhren bekannte Vorgänger als Bundesgeschäftsführer. „Wir werden den Schuldenberg von 13,5 Millionen Euro bis Ende dieses Jahres auf 4,2 Millionen Euro reduziert haben“, so Deutsch. Bis 2025 wollen die Roten dann eine schwarze Null haben.

 Die geplanten Hearings sind gescheitert
Vertrackt ist die Situation rund um die Mitgliederbefragung. Die gestrige SPÖ-Präsidiumssitzung endete wieder mit großen inhaltlichen Differenzen.

Ein Hearing mit dem Spitzenkandidaten-Trio wird es nun nicht geben. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil legte sich quer. Gegenüber der „Krone“ argumentierte Doskozil, dass er kein „öffentliches Spektakel“ wolle. Immerhin handelt es sich um keinen Wahlkampf, sondern um eine parteiinterne Mitgliederbefragung. Doskozil befürchtet, dass bei dem Hearing die Sachlichkeit in den Hintergrund rutschen könnte und auf offener Bühne alte Rechnungen beglichen werden.

Gescheitert ist Babler mit seinem Wunsch nach einem Fairness-Abkommen. Dieses hätte sie sich vor vier, fünf Jahren gewünscht, meinte Rendi-Wagner etwas kryptisch. Doskozil hätte mit einem entsprechenden Pakt zwar kein Problem gehabt, wie er meinte, doch seien alle erwachsen und wüssten, wie sie sich fair zu verhalten hätten. Der Parteitag wird übrigens Anfang Juni in Linz stattfinden.

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