Letzte Generation:

„Klebe-Finale“ in Graz sorgte für Stau-Festspiele

Steiermark
14.04.2023 08:45

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation haben im Frühverkehr am Freitag noch einmal für Chaos auf den Grazer Straßen gesorgt: Mit der Heinrichstraße und dem Glacis wurden zwei Hauptrouten in der Innenstadt blockiert.

Viele Autofahrer werden wohl durchatmen, Freitagfrüh brauchten sie aber noch einmal Geduld, viel Geduld. Zum Abschluss ihrer „Graz-Woche“ blockierten die Klebe-Aktivisten nämlich zwei Hauptverkehrsrouten in der Innenstadt.

18 Personen der Letzten Generation nahmen dazu diesmal ab 7.30 Uhr vier Zebrastreifen rund um den Geidorfplatz in Beschlag. Die Folge: Sperren, die unter anderem ein selten leeres Glacis bewirkten, dafür umfangreiche Staus auf den Ausweichrouten, von der Keplerstraße über Lendkai, Kaiser-Franz-Josef-Kai und etwa die Heinrichstraße.

Ein seltenes Bild: Geisterstimmung Freitagfrüh am Grazer Glacis, das wegen der Klebe-Aktion gesperrt werden musste (Bild: Christina Koppelhuber)
Ein seltenes Bild: Geisterstimmung Freitagfrüh am Grazer Glacis, das wegen der Klebe-Aktion gesperrt werden musste
Schon bei der Kreuzung Grabenstraße/Wickenburggasse musste umgeleitet werden. (Bild: Christina Koppelhuber)
Schon bei der Kreuzung Grabenstraße/Wickenburggasse musste umgeleitet werden.

Die Anliegen der Demonstranten sind mittlerweile altbekannt, die richtigen Ansprechpersonen standen am Freitag aber wohl eher nicht im Stau.

Unter den Aktivisten sind wieder bekannte Gesichter - etwa die von der Abschiebung bedrohte Deutsche Anja Windl. (Bild: Christina Koppelhuber)
Unter den Aktivisten sind wieder bekannte Gesichter - etwa die von der Abschiebung bedrohte Deutsche Anja Windl.
(Bild: Christina Koppelhuber)

Eineinhalb Stunden Blockade
„Gefordert wird, dass die Bundesregierung in der Klimakrise endlich die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen für eine sichere Zukunft setzt: Tempo 100 auf der Autobahn und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen. Es ist unverantwortlich, dass Kanzler Nehammer und Vizekanzler Kogler noch immer nicht bereit sind, sich hinter die Wissenschaft zu stellen“, heißt es in einer Aussendung.

Auch am Freitag zeigte sich der Superkleber wieder hartnäckig, erst eineinhalb Stunden nach dem Start, gegen 9 Uhr, wurde die letzte Aktivistin - Anja Windl - von der Polizei von der Straße getragen.

Die Freiheitliche Jugend hat zu den Klima-Aktivisten offenbar eine klare Meinung. (Bild: FPÖ Graz)
Die Freiheitliche Jugend hat zu den Klima-Aktivisten offenbar eine klare Meinung.

Mittlerweile wird die Tonalität der Gegner der Klimaaktivisten immer schärfer. Nachdem am Donnerstag der Grazer KFG-Gemeinderat Michael Winter forderte, dass man den Einsatz von Wasserwerfern gegen die Demonstranten prüfen solle, meldet sich nun die Freiheitliche Jugend Graz zu Wort: Sie fordert eine Verschärfung der Gesetze und gar Haftstrafen für die Aktivisten. „Diese Blockaden werden erst aufhören, wenn es harte persönliche Konsequenzen gibt. Der große Zuspruch der Passanten hat klar gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter unseren freiheitlichen Forderungen steht“, ist der Obmann der Freiheitlichen Studenten, Fabian Gutschreiter, überzeugt. Die jungen Blauen versuchten am Freitag nämlich ihrerseits, mit einer Plakataktion die Klima-Aktion zu torpedieren.

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