„Krone“-TV-Redakteurin Marie-Therese Leopoldsberger traf Moderator Franz Posch am Set der Volksmusik-Sendung „Mei liabste Weis“. Seit 35 Jahren wird hierfür live in ORF 2 musiziert.
Die erste Ausgabe von „Mei liabste Weis“ in diesem Jahr bringt Franz Posch und sein Team am heutigen Samstag (zu sehen um 20.15 Uhr, ORF 2) nach zwölf Jahren wieder einmal nach Wien. Gemeinsam mit Musikern wird beim Heurigen Hengl-Haselbrunner aufgespielt: Volksmusikalische Highlights wechseln sich mit urigen Wiener Liedern ab.
Seit 35 Jahren ist der 69-jährige Tiroler schon Gastgeber des Formats, fad wird ihm dabei nicht: „Jede Sendung ist ein Unikat: Immer neue Schauplätze, Musiker und Gäste. Dazu kommt, dass ich fast ein missionarisches Sendungsbewusstsein in Sachen Volksmusik habe, weil mir das so am Herzen liegt. Da haben wir in Österreich eine unglaubliche Vielfalt. Jedes Bundesland klingt ein bissl anders“, so Posch beim Setbesuch der „Krone“.
Diese Vielfalt möchte er gerne pflegen und erhalten: „Der Zeitgeist ist auf unserer Seite. Ich stelle fest, dass wir gerade im musikalischen Bereich aus dem Vollen schöpfen. Es hat noch nie so viele gute Volksmusikanten im Nachwuchs gegeben wie heute. Das ist der Verdienst der Musikschulen“, so der Doktor der Musikpädagogik.
Dass sich seine Sendung seit 1988 beständig im TV hält, freut Posch freilich. Sie zieht regelmäßig zwischen 400.000 und 500.000 Seher im Samstag-Hauptabend vor die Bildschirme. Kein leichtes Unterfangen, ist die Konkurrenz der Privat-TV-Shows doch eine große. „Ich glaube, dass die Leute im Zeitalter der Digitalisierung, wo alles so schnell und weltweit passiert, das Bedürfnis haben, ihre Identität zu bewahren. Wir machen keine Experimente. Das, was drauf steht, ist drinnen. Das Konzept ist watscheneinfach: Wir musizieren, erfüllen Wünsche und das live. Wenn Platz genug ist, kann man dazu tanzen. Ein Musik-Ethonloge hat mal gesagt: ,Die Hochschule der Volksmusik ist das Wirtshaus.‘ Drum fühlen wir uns hier einfach wohl.“
Gar kein Optimierungswahn in einer Welt der Verbesserungswut? „Wir haben schon allerhand probiert und sind immer wieder drauf gekommen: Das braucht es nicht“, so der Musiker, der mit 4 Jahren während einer Lungenentzündung das Haus nicht verlassen durfte und sich deshalb dem Spielen von Instrumente widmete.
Wissbegierig ist Posch nach wie vor: Wenn er nicht mit seiner Musikgruppe auftritt, als Juror tätig ist, oder „Mei liabste Weis“ moderiert, studiert er Komposition am Konservatorium Innsbruck. „Nächste Woche wird eine Mini-Oper von mir aufgeführt“, schmunzelt er. „Ich habe nicht primär vor abzuschließen, ich gehe einfach hin solange es mir Spaß macht.“
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