EU-Korruptionsskandal

Eva Kaili aus Haft in Hausarrest überstellt

Ausland
14.04.2023 12:22

Die im Korruptionsskandal um das Europaparlament abgesetzte Vizepräsidentin Eva Kaili ist am Freitag nach gut vier Monaten aus einem belgischen Gefängnis freigekommen. Die 44-jährige Griechin muss nun bis auf Weiteres in ihrer Brüsseler Wohnung bleiben und dort eine elektronische Fußfessel tragen.

Doch im Moment überwiegt bei ihr die Freude: „Meine Tochter wartet auf mich, und ich bin sehr glücklich, dass ich sie wiedersehen kann“, sagte Kaili zu Journalisten zum Wiedersehen mit ihrem zweijährigen Kind. Sie äußerte sich in ihrer Muttersprache Griechisch und auf Englisch, als sie in einem schwarzen Mercedes mit getönten Scheiben vor ihrer Wohnung unweit des Europaparlaments in Brüssel vorfuhr (siehe Video oben). Kaili gilt als das Gesicht des Korruptionsskandals namens „Katargate“. Die Ermittler werfen der früheren Fernsehmoderatorin vor, Geschenke und Schmiergeld aus Katar angenommen zu haben. Kaili bestreitet die Vorwürfe.

Eva Kailis Anwälte Andre Risopoulos (rechts) und Michalis Dimitrakopoulos (Bild: APA/AFP/John THYS)
Eva Kailis Anwälte Andre Risopoulos (rechts) und Michalis Dimitrakopoulos

Katar und Marokko im Visier
Im Zuge der Korruptionsermittlungen waren Kaili, ihr Lebensgefährte Francesco Giorgi und weitere Verdächtige Anfang Dezember festgenommen worden. Bei Kaili fanden die Ermittler nach eigenen Angaben Taschen voller Bargeld. In der gemeinsamen Wohnung mit Giorgi fanden die Ermittler laut belgischen Justizkreisen 150.000 Euro und weitere 750.000 Euro bei Kailis Vater in einem Brüsseler Hotel.

Eva Kaili ist sichtlich erfreut, dass sie nun aus der Haftanstalt in Brüssel in ihren Hausarrest darf. (Bild: APA/AFP/Simon Wohlfahrt)
Eva Kaili ist sichtlich erfreut, dass sie nun aus der Haftanstalt in Brüssel in ihren Hausarrest darf.

Insgesamt stellten die Ermittler bei den Durchsuchungen 1,5 Millionen Euro sicher. Mit Kailis Freilassung befinden sich nun alle fünf in dem Skandal Beschuldigten in Hausarrest. Die belgische Justiz wirft ihnen Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Neben Katar soll auch Marokko versucht haben, mit Geldgeschenken die EU-Politik zu beeinflussen. Beide Länder weisen die Vorwürfe zurück.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt