14.04.2023 12:43

„Grob fahrlässig“

Psychische Gesundheit: „Regierung tut zu wenig“

Beim Umgang mit psychischen Erkrankungen brauche es dringender denn je eine Gesamtstrategie für Österreich. Über psychische Probleme werde noch viel zu selten gesprochen, obwohl diese mittlerweile eine Volkskrankheit seien, erklärt Yannick Shetty, Jugendsprecher der NEOS, im krone.tv-Live-Talk.

Jeder dritte Österreicher leidet zumindest einmal in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung. Besonders dramatisch ist die Situation bei jungen Menschen: „Rund 60 Prozent aller Mädchen im Teenager-Alter haben depressive Symptomatiken, die Suizidversuche haben sich in den Jahren der Pandemie verdreifacht. Wir müssen handeln!“, sagt Shetty.

Und weiter: „Ich bin der Meinung, die Regierung tut zu wenig bei diesem Thema.“ Das sei grob fahrlässig, weil es um Kinder- und Menschenleben geht, führt Shetty aus. „Seit 1992 zahlen Österreicher höhere Sozialversicherungsbeiträge, weil damals das Gesetz geändert wurde, mit dem Versprechen, dass Psychotherapie auf Kasse ermöglicht wird.“ Die Menschen würden also doppelt zahlen: „höhere Sozialversicherungsbeiträge und privat für die Psychotherapie“.

NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty (Bild: krone.tv)
NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty

Die von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) eingeführte Initiative „Gesund aus der Krise“ sei besser als nichts, sagt Shetty. Diese falle aber in die Schublade „Symptombekämpfung“. Man müsse das Problem nachhaltig lösen. Die NEOS fordern daher Psychotherapie auf Kasse. „Die psychische Gesundheit der Österreicher, insbesondere der Jungen, darf uns auch etwas kosten.“

Sollten Sie oder eine Ihnen nahestehende Person Unterstützung benötigen, bietet Ihnen die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Telefonnummer 142 rund um die Uhr Beratung für alle Lebenslagen. Mehr Infos finden Sie hier.

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