Tragödie im Stall

Landwirt (55) muss nach Tierquälerei ins Gefängnis

Oberösterreich
14.04.2023 12:28

Im Landesgericht Ried im Innkreis (Oberösterreich) nahm am Freitagvormittag nach einer Tragödie in einem Stall in Ranshofen, in dem Rinder und Schweine auf erbärmliche Weise gehalten worden sein sollen, der Besitzer auf der Anklagebank Platz. Der 55-jährige Landwirt musste sich wegen Tierquälerei verantworten. Der amtsbekannte Mann wurde unter anderem zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt - nicht rechtskräftig.

Überforderung führte in einem Stall in Ranshofen zu einer Tiertragödie. Ein 55-jähriger Landwirt musste sich deshalb am Freitag am Landesgericht Ried im Innkreis wegen Tierquälerei verantworten.

Kalb verendet und Notschlachtungen
Ihm war im Vorjahr offenbar die Arbeit am Hof zu viel geworden und die Tiere - 14 Kälber, vier Schweine, 16 Ferkel und zwei Zuchtsäue - bekamen zu wenig Futter und Wasser, sie lagen verdreckt in dem verschmutzten Stall. Mitte September wurden die Zustände endlich bekannt und auch der Amtstierarzt eingeschaltet.

Wiederholungstäter
Da war ein Kalb offenbar schon tot und die Säue samt Ferkeln waren in einem so schlechten Zustand, dass sie später geschlachtet werden mussten. Dem Bauern drohten wegen Tierquälerei bis zu zwei Jahre Haft. Er gilt als Wiederholungstäter, war bereits 2019 wegen Tierquälerei verurteilt worden. Über ihn war damals auch ein Tierhalteverbot erlassen worden, an das er sich bedauerlicherweise aber nicht gehalten hatte. Entsprechende Hinweise führten im Spätsommer 2022 schließlich zu der Kontrolle vor Ort, bei der die furchtbaren Zustände ans Tageslicht gebracht wurden.

Abgemagert und ausgetrocknet
Ein als Zeuge geladener Viehhändler zeigte sich am Freitag vor Gericht schockiert über die Zustände im Stall des Mannes. Die Tiere seien massiv abgemagert, extrem ausgetrocknet und völlig erschöpft gewesen. Ein Kalb musste er in seinen Lkw tragen, weil es allein nicht gehen konnte, es starb auch am nächsten Tag.

Das noch nicht rechtskräftige Urteil der Rieder Einzelrichterin: acht Monate Haft, zwei davon unbedingt.
Der Sohn des Angeklagten wandte sich nach Prozessende an die „Krone“, er bestritt die gegen den 55-Jährigen erhobenen Anschuldigungen.

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