321 Anzeigen, ein gewaltiger Mehraufwand und massive Verspätungen: So bilanzierten die Polizei und die Holding Graz nach einer Woche Klebe-Aktionen der Letzten Generation in Graz. Von strömendem Regen, Plakataktionen von Gegnern und kreativen Ideen, um gegen die Aktivisten vorzugehen, war alles dabei.
Fürs Grazer Grande Finale rückten am Freitag nochmals 20 Klima-Kleber eine halbe Stunde früher als gewohnt, um 7.30 Uhr, auf den Geidorfplatz aus, um den Frühverkehr zu blockieren - wir haben berichtet.
Ausfall von Linien sehr herausfordernd
Die Folge waren umfangreiche Staus auf Ausweichrouten, aber auch für sechs Buslinien gab es kein Weiterkommen. „Die Verspätungen waren die ganze Woche massiv“, sagt Holding-Graz-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler. „Oft waren Umleitungen nicht möglich, nur manche Linien konnten wir kürzer führen.“ Zahlreiche Anpassungen bedeuteten einen gewaltigen Mehraufwand: „Eine Herausforderung!“
Auch nach der Auflösung - am Freitag um 9 Uhr - komme es noch fast eine Stunde zu Abweichungen, bis alles gewohnt fahre. Zwar habe es die ganze Woche immer wieder Anrufe gegeben, was denn los sei, zu Beschimpfungen oder Diskussionen kam es aber zum Glück nicht, so Pichler. Generell sei bei solchen Verspätungen als Fahrgast übrigens dennoch auf ein gültiges Ticket zu achten, da der Grund nicht in der Verantwortung der Holding Graz liege.
321 Anzeigen auf Aktivisten-Konto
Da die Klimaaktivisten die ganze Woche Proteste bereits im Vorhinein angekündigt hatten, wurde auch bei der Polizei beim Personal aufgestockt. Die verstärkte Präsenz war die ganze Woche über spürbar, bei den Aktionen waren die Beamten täglich umgehend vor Ort. „Derartige Lagen stellen grundsätzlich eine Herausforderung für die Polizei dar, weil sie immer einen zusätzlichen und erheblichen Aufwand an Ressourcen bedeuten, die parallel zum regulären Einsatzgeschehen bewältigt werden müssen“, kommentiert der Stadtpolizeikommandant Thomas Heiland die außergewöhnliche Woche.
Insgesamt wurden 321 Anzeigen erstattet, die vor allem das Versammlungsgesetz, das Sicherheitspolizeigesetz und die Straßenverkehrsordnung betrafen. Auch die Berufsfeuerwehr Graz sowie die Rettung war an Einsätzen beteiligt.
Bleiben Grazer Straßen jetzt frei?
Können Grazer sich jetzt nach dieser Woche nun wieder auf die Fahrpläne verlassen und Einsatzorganisationen wieder durchatmen? Ihrem Ziel sind die Aktivisten zumindest mit einem Gespräch mit Vertretern der Stadt (Bürgermeisterin Elke Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und voraussichtlich SPÖ-Landesrätin Doris Kampus) Ende April näher. Einer der Teilnehmer meinte aber dazu: „Mal sehen, ob wir Montag nochmals Lust haben.“
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